Von Nadja Laske

Exakt 40 Zentimeter sind ihre Scheitel voneinander entfernt: Ulrike Rulik ist 1,64 Meter groß, ihr Mann misst 2,04 Meter. Der Veranstalter „Sachsens Tour der Sinne“ hatte das Paar mit dem größten Längenunterschied gesucht. „Als in der Zeitung stand, dass man sich bewerben kann, klingelte gleich das Telefon“, erzählt Ulrike. Freunde riefen an und ermutigten das Paar, sich zu melden. Und wirklich konnte ihnen niemand das Wasser reichen, vor allem Björn nicht.

Der stammt aus einer sehr groß gewachsenen Familie. „Mein Vater ist sogar 2,06 Meter groß“, erzählt er. Auch in seiner eigenen Familie pflanzt sich der hohe Wuchs fort. Ulrike und Björn haben zwei Kinder, einen vierjährigen Sohn und eine achtjährige Tochter. „Unser Sohn ist jetzt schon so groß wie ein Sechsjähriger“, sagt seine Mutter. Sie hat über eine spezielle Messung des Handwurzelknochens untersuchen lassen, wie groß ihre Kinder einmal werden. Aber keins von beiden wird demnach die Länge ihres Vaters oder gar Großvaters erreichen. Rund 1,90 Meter sehen die Ärzte für den Jungen und etwa 1,75 Meter für das Mädchen vorher.

Wenn Björn durch Türen geht, muss er immer den Kopf einziehen. In Bus und Straßenbahn sind die Sitzreihen viel zu eng für seine Beine, im Auto geht es auch knapp zu. Die Bettdecke ist immer zu kurz und Hosen bekommt der schlanke Mann nur in Spezialgrößen von bestimmten Herstellern. „Dafür ist er auf Wanderungen klar im Vorteil“, sagt Ulrike, die lieber 40 Zentimeter zu ihm aufschaut, als hochhackige Schuhe zu tragen.