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Vorerst keine weiteren Krippenplätze

Bereits seit einigen Tagen spielen die Mädchen und Jungen in dem neuen Krippenanbau an der Kita Böhrigener Straße. Zugleich steht nun fest, dass der Erweiterungsbau in Gleisberg nicht kommt. „Wir haben...

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Von Reinhard Kästner

Bereits seit einigen Tagen spielen die Mädchen und Jungen in dem neuen Krippenanbau an der Kita Böhrigener Straße. Zugleich steht nun fest, dass der Erweiterungsbau in Gleisberg nicht kommt. „Wir haben mehrfach gerechnet, haben alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen – wir können den Anbau nicht realisieren“, sagt Hauptamtsleiterin Beate Richter. „Selbst wenn einige Bauarbeiten in Eigenregie vorgenommen würden, es geht nicht.“ Aufgrund der zu erwartenden Haushaltslage müsse die Stadt einen strikten Sparkurs fahren, könne die Eigenmittel für solch einen Anbau nicht aufbringen.

Kein Geld für Anbau

Die Nachricht ist im Gleisberger Erzieherteam mit Trauer aufgenommen worden, schließlich gibt es bereits Nachfragen nach Krippenplätzen. Die Antragsteller müssen nun vertröstet oder nach Roßwein verwiesen werden.

Doch immerhin konnte die Stadt das in diesem Jahr größte Investitionsvorhaben vollenden. „Noch nicht ganz“, sagt Hauptamtsleiterin Beate Richter. „ Wir haben die Betriebserlaubnis vom Jugendamt unter der Bedingungen erhalten, dass die Außenanlagen bis Ende Oktober fertig sind. Das ist jetzt der Schwerpunkt.“ Angeschlossen worden ist auch die neue Heizung, die auf der Basis von Holzpellets funktioniert. Angelegt werden muss ein Weg, der um den Anbau führt. Im Außengelände wird es einen separaten Abschnitt geben, indem die Krippenkinder spielen können.

Der Anbau für zehn Krippenkinder an der Böhrigener Straße kostet rund 250000 Euro, davon kommen rund 120000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Das kann sich die Stadt künftig nicht mehr leisten. Schließlich fehlt bereits das Geld für neue Ortseingangsschilder, wie auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Gleisberg deutlich wurde (DA berichtete).

Wünsche werden erfüllt

In der Böhrigener Straße werden die zehn zusätzlichen Krippenplätze nach und nach aufgefüllt. „Wir können jetzt jungen Muttis den Wunsch nach einem Krippenplatz schnell erfüllen. Ich hatte immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich Muttis abweisen musste, weil keine Plätze frei waren“, sagt Hauptamtsleiterin Beate Richter. Die zehn Racker werden von einer Erzieherin betreut, die bereits im Mai ihre Arbeit aufgenommen hat.

Tagesmutti gesucht

„Wir suchen weiter nach einer Tagesmutti. Wer sich eine Arbeit mit Kindern vorstellen kann, sollte sich bei uns melden“, sagt Beate Richter. Die Stadtverwaltung würde auch Räume für diese Art der Kinderbetreuung bereitstellten und die Tagesmutti unterstützen. Bisher gibt es nur eine Tagesmutti in Roßwein.

Insgesamt schätzt die Hauptamtsleiterin den Betreuungsstand in Roßwein als gut ein. Es gibt allein 40 städtische Krippenplätze. Hinzu kommen weitere beim freien Träger, der Volkssolidarität. In deren Kita „Unter den Linden“ können 26 Krippenkinder ab dem ersten Lebensjahr betreut werden.

Für die Stadt sei es schwer, eine Prognose über den künftigen Bedarf an Krippenplätze zu stellen. „Wir wissen nicht, wie die so genannte Herdprämie angenommen wird, die im Gespräch ist. Dabei sollen die Muttis mit einem Obolus entschädigt werden, wenn sie ihre Kleinkinder zuhause betreuen“, meint Beate Richter.