Von Thomas Drendel
Die Gemeinde Wachau lässt es in diesem Jahr so richtig krachen. Corina Krause, Hauptamtsleiterin von Wachau, würde das nie so sagen, doch die Gemeinde gibt in diesem Jahr so viel Geld aus wie lange nicht. So steigen die Investitionen von 1,8 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 2,3 Millionen Euro in diesem. Besonders groß fällt der Sprung im sogenannten Ergebnis-Haushalt aus. Hier sind unter anderem die Posten für Abschreibungen und für Personal zusammengefasst. Rund 7,5 Millionen Euro waren es 2012. In diesem Jahr sind es knapp vier Millionen Euro mehr. Finanziert werden die Ausgaben vor allem durch Gewerbesteuern. Die Firma Sachsenmilch, aber auch der Metallbauer Alvo oder das Bauunternehmen Flottmann sind die Hauptsteuerzahler. Doch vollständig können die Ausgaben der Gemeinde davon nicht bezahlt werden. „Das Defizit beträgt knapp drei Millionen Euro. Dieser Betrag wird unter anderem aus Rücklagen bezahlt“, sagt die Hauptamtsleiterin. Als Grund für die hohen Ausgaben nennt sie die vielen Vorhaben der Gemeinde.
Gemeinde steckt viel Geld in den Ausbau der beiden Grundschulen
Der Ausbau der Grundschule Leppersdorf und die Modernisierung der Grundschule Wachau sind zwei der größten Ausgaben in diesem Jahr. In letzterer werden unter anderem im Dachgeschoss des Altbaus zwei neue Klassenzimmer eingerichtet. Außerdem erhält die Schule einen Fahrstuhl. Ziel ist es, die Schule behindertengerecht umzubauen. Außerdem soll das Gebäude zum Energiesparmeister werden. Dazu wird unter anderem die Dämmung verbessert, eine neue Heizung eingebaut und es werden teils neue Fenster installiert. Die Bauarbeiten kosten insgesamt rund 620 000 Euro. Die Gemeinde Wachau steuert 360 000 Euro bei. Der restliche Anteil sind Fördergelder des Freistaates. Die Bauarbeiten beginnen im Sommer und sollen im Herbst abgeschlossen sein. In der Leppersdorfer Grundschule stehen die Arbeiten hingegen vor dem baldigen Abschluss. Mit Beginn der Sommerferien soll der Anbau fertig sein und der Umzug von dem jetzigen Ausweichquartier in Großnaundorf erfolgen. Es entsteht ein zweistöckiger Anbau mit drei Klassenzimmern. Nach Angaben von Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) werden die Arbeiten an der Grundschule Leppersdorf rund 800 000 Euro kosten. Etwa die Hälfte der Summe wird vom Freistaat als Fördermittel überwiesen.
Feuerwehr wird mit
neuen Autos ausgestattet
Die Leppersdorfer haben ihr neues Feuerwehrauto schon, die Seifersdorfer bekommen es im Laufe des Jahres noch. Für jedes werden rund 130 000 Euro fällig. Förderung gibt es für die Autos nicht. Die gemeinde Wachau bezahlt alles aus der eigenen Tasche. Bei den Autos handelt es sich um Spezialanfertigungen. Zwei Jahre lang dauerten Planung und Bauzeit. Sie sind mit allerlei modernster Technik ausgestattet. Das fängt an mit einem Plasma-Schneidgerät, extra starke Schere, Notstromaggregat, Atemschutzgeräte, ein Lichtmast und vieles mehr. Die Wagen sollen vor allem bei Unfällen auf der A 4 zum Einsatz kommen. Die Leppersdorfer Feuerwehrleute und auch die Seifersdorfer betreuen jeweils einen Abschnitt der Autobahn.
Wachau investiert Geld in den Hochwasserschutz in Leppersdorf
Leppersdorf soll hochwassersicherer werden und das kostet. „Allein in diesem Jahr werden 483 000 Euro investiert“, sagt Corina Krause. Rund 140 000 Euro steuert davon die Gemeinde Wachau bei. Insgesamt erstreckt sich das Projekt über drei Jahre. Gesamtkosten: etwa 1,1 Millionen Euro, davon schultert Wachau mehr als 250 000 Euro. Die Arbeiten am Hochwasserschutz im unteren Teil der Kleinen Röder sind bereits abgeschlossen. Die Arbeiten vom Dorfteich flussaufwärts werden in zwei Abschnitte geteilt. Der erste reicht vom Dorfteich bis zur Brücke Alte Hauptstraße. Er soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der zweite von der Brücke bis zur Autobahn wird im Sommer 2014 erledigt sein. Bei den Arbeiten wird unter anderem unter Brücken das Flussbett vertieft. Außerdem werden an einigen Stellen Ufermauern abgerissen oder zurückgesetzt und Überflutungsflächen geschaffen. Nach den jetzigen Berechnungen fallen künftig Hochwasser um 20 Zentimeter niedriger aus, da mehr Wasser abfließen kann.
Neues Auto wird für
den Bauhof angeschafft
Tief in die Tasche greift die Gemeinde auch für den Bauhof. 210 000 Euro werden mit der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs der Marke Unimog samt eines dazugehörigen Mähgerätes fällig. Fördermittel gibt es dafür nicht. Die hohe Summe ließ auch die Gemeinderäte erst mal schlucken. Dennoch stimmte die Mehrheit für die Anschaffung, da das alte Fahrzeug bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat und hier teure Reparaturen zu erwarten sind.
Weitere Projekte von
der Gemeinde in Planung
Gleich zu mehreren Vorhaben laufen in der Gemeinde Wachau die Planungen. Sollten noch in diesem Jahr Entscheidungen fallen, könnten weitere finanzielle Mittel notwendig werden. So ist die Sanierung des letzten Feuerwehrgerätehauses der Gemeinde in Wachau geplant. „Hier haben wir mehrere Planungsvarianten anfertigen lassen. Uns ist es wichtig, dass wir mit der Gestaltung dem Charakter des Ortszentrums entsprechen. Die Entscheidung wird dann der Gemeinderat treffen“, sagt Corina Krause. Auch die Planungen für die neue Kita in Seifersdorf gehen weiter. „Wir sind zurzeit dabei, die Grundstücksfrage zu klären“, sagt die Hauptamtsleiterin.