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Wärmster April seit 150 Jahren

Von den üblichen Wetterkapriolen war im vorigen Monat keine Spur.

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Von Heinz Fischer

Mit seinem Mittelwert von 11,6 Grad Celsius lag der vergangene April um fünf Grad über normal. Von „Aprilwetter“ war keine Spur, an 24 Tagen wurden Luftmassen aus östlichen und südlichen Gebieten zu uns geführt, die warme Festlandsluft brachten, allerdings mit kalten Ostwinden. Durch oft ungehinderte Sonneneinstrahlung stiegen die Mittagswerte an 15 Tagen auf Werte zwischen 20 und 25 Grad an. Nur an drei Tagen gab es leichten Nachtfrost und an sechs Tagen Bodenfrost, sodass sich die Natur ungehindert entfalten konnte.

In meinen 60-jährigen Beobachtungen zum Blühen der Narzissen liegt eine Zeit zwischen Mitte Februar und Ende April.

Nur an fünf Tagen fiel messbarer Niederschlag, so nach vier Frühjahrsgewittern. Die Monatsmenge betrug in 400 Metern Höhe etwa 30mm, was 40 Prozent der Normalmenge entspricht. Die östlichen und nördlichen Gebiete Sachsens blieben wie so oft extrem trocken. Im Bergland wurden drei Nebeltage registriert. Der Luftdruck schwankte zwischen 996mbar und 1020mbar, er bereitete so manchem gesundheitliche Probleme.

Im letzten Jahrhundert waren die Aprilwerte 16-mal über plus neun und siebenmal über plus zehn Grad, aber noch nie über elf Grad. Dazu gehörten 1920, 1934, 1948, 1952, 2000 und 2007 mit über zehn Grad. Der Mai hat als Vergleich einen Mittelwert von 11,7 GradC. 2007 hatte der April nur 0,5mm Regen, das Jahr 2008 aber 124mm.