Forderte Brandstiftung ein Menschenleben?

Rauchschwaden zogen über den Wald. Es ist sein Wald, das konnte der Besitzer dieser Fläche von seinem Haus in Trebus aus sehen. Also nimmt sich der 78-Jährige eine Schaufel zur Hand und bewegt sich zu seinem Waldstück, um den Brand einzudämmen. Inzwischen sind die Feuerwehren alarmiert und rücken nach und nach an. Zuerst sind es die Kameraden aus der Gemeinde Hähnichen. Die Ortswehren Hähnichen, Quolsdorf und Trebus steuern die Brandstelle an. Ihnen folgt das Tanklöschfahrzeug der Horkaer Ortswehr und auch die Nieskyer Stadtwehr ist mit einem Einsatzfahrzeug vor Ort .
Der Trebuser Wehrleiter ist einer der ersten an der Brandstelle. Dieter Klingauf berichtet, dass das Unterholz in Brand geraten ist. "Das schließt eine Brandstiftung nicht aus", vermutet der Feuerwehrmann. Der Besitzer der Waldfläche versucht, mit dem Aufschlagen des Schaufelblattes das Feuer zu löschen. Aber da der Waldboden sehr ausgetrocknet ist, bleibt der Erfolg nur ein kurzer und ist nicht von Dauer.
Den Mann versucht wiederzubeleben
Während die Feuerwehren zum Löschangriff starten und erste Glutnester tilgen, fällt der Mann mit seiner Schaufel auf einmal um. "Wir sind sofort zu ihm und versuchten ihn zu reanimieren mit einer Herzdruckmassage. Zwei dafür ausgebildete Nieskyer Kameraden haben den leblosen Mann übernommen", berichtet Dieter Klingauf. Bis zum Eintreffen der Rettungssanitäter geben die beiden Feuerwehrleute ihr Mögliches. Schließlich geht es im Krankenwagen in ein Krankenhaus. Dort kann nicht mehr viel für den Mann getan werden. Der Trebuser stirbt an den Folgen seines Schaufeleinsatzes.
Was zum Tode führte, untersucht jetzt die Kriminalpolizei, heißt es von der Polizeidirektion Görlitz. Die Kriminalisten befassen sich auch mit der Brandursache. Denn das Feuer wütete auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern, so die Polizei. Bei dem einen Brand, der am Montag ein Menschenleben kostete, blieb es aber nicht.
Wald brennt bei Uhsmannsdorf
Der zweite Waldbrand wurde am Dienstagnachmittag gemeldet. Wie die Feuerwehr Horka informiert, brannte unweit des Ortes Uhsmannsdorf neben der Niesyker Straße eine Fläche von rund 250 Quadratmetern Waldboden. Durch die alarmierten Feuerwehren aus Uhsmannsdorf, Rothenburg und Horka wurde die Ausbreitung eingedämmt und der Brand war schnell unter Kontrolle, schreibt die Ortswehr auf ihrer Internetseite.
Zur Restablöschung der Brandfläche unweit des Sportplatzes wurde Netzmittel eingesetzt, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Auch hier wurde vor allem das Unterholz ein Raub der Flammen. Die Wasserversorgung stellte die Rothenburger Stadtwehr an einem Filterbrunnen sicher. Den Transport übernahmen die Horkaer Kameraden mit ihrem Tanklöschfahrzeug, das 4.000 Liter Wasser fasst. Mit diesem waren sie bereits am Montag bei Trebus im Einsatz.
Wenn zweimal hintereinander der Wald in relativer Nähe zueinander brennt, glauben die Feuerwehrleute, die am Dienstag im Einsatz waren, nicht hundertprozentig an einen Zufall. Ist wieder ein Feuerteufel unterwegs, der die Feuerwehren auch im Raum Rothenburg im Atem hält? Man möchte es kaum glauben. Denn der oder die möglichen Brandverursacher haben jetzt ein Menschenleben auf dem Gewissen.