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Wann wird an der Bundesstraße 97 weiter gebaut?

Diese Frage interessiert nicht nur Schwepnitzer, die aber ganz besonders. Alles hängt vom weiteren Witterungsverlauf ab, so Bernsdorfs Bürgermeister.

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Von Frank Oehl

SZ-Leser Jürgen Lauke aus Schwepnitz wundert sich: „Seit Weihnachten ruht die Straßenbaustelle auf der Bundesstraße 97 in Bernsdorf. Wieso eigentlich? Wir hatten doch zwischendurch ordentliches Bauwetter.“ Herr Lauke sieht regelmäßig die bei Großgrabe abgestellte Bautechnik und ist sich beinahe sicher, dass die Bauleute dort wohl einige Verluste an Technik oder Diesel in Kauf nehmen müssen nach der langen Stillstandszeit. Nun, dass glaubt Bernsdorfs Bürgermeister Harry Habel nun ganz und gar nicht: „Dort baut mit der Wolff & Müller Holding eine ganz gestandene Firma. Ich glaube nicht, dass die sich bestehlen lassen.“ Aber auch das Bernsdorfer Stadtoberhaupt würde es lieber heute als morgen sehen, dass weitergearbeitet wird. „Das hängt aber nun wirklich vom Wetter ab.“ Leider habe es seit Weihnachten kaum mal länger trockenes Wetter gegeben, was zur Frostfreiheit dazu gehöre. Und so toll sehen die Wetteraussichten auch nicht aus, gibt Habel zu bedenken. Am Baustellen-Endziel 2015 müsse man aber keine Abstriche machen. Dann werden etwa 4,9 Millionen Euro für die vier Kilometer bis Großgrabe ausgegeben sein, wobei die Stadt Bernsdorf nur für den straßenbegleitenden Radweg selbst direkt mit im Boot sitzt, so Habel.

Bis kurz vor Weihnachten wurde an der Bundesstraße 97 in Bernsdorf gebaut. Seitdem ruht die Technik. Wie lange noch, fragen Leser. Bis das Wetter die Wiederöffnung der Baustelle zulässt, heißt es. Foto: Ralf Grunert
Bis kurz vor Weihnachten wurde an der Bundesstraße 97 in Bernsdorf gebaut. Seitdem ruht die Technik. Wie lange noch, fragen Leser. Bis das Wetter die Wiederöffnung der Baustelle zulässt, heißt es. Foto: Ralf Grunert

Um ein Straßenthema im weiteren Sinne geht es auch bei Cornelia Lutze aus Großröhrsdorf. Die Mutter dreier Kinder hat jetzt die neue Schülerbeförderungssatzung vom Landkreis zugeschickt bekommen. Die Empörung ist nicht nur bei ihr groß. „Bisher konnte jedes Kind mit dem Bus fahren. Jetzt gibt es Mindestentfernungen, die viele Eltern von dem Zuschuss ausschließen.“ Tatsächlich hat der Kreis bereits im Juli 2012 die ab 2013/2014 geltenden Mindestentfernungen festgelegt: zwei Kilometer für Grundschüler, 3,5 Kilometer für Mittelschüler und Gymnasiasten. Frau Lutze ist sauer: „Zuerst werden die Schulen geschlossen, dann die Zuschüsse für den Schülerverkehr gestrichen.“ Bisher habe sie acht Euro für ihre Kinder zugezahlt, jetzt werden 33 Euro für die Monatskarte fällig, eine Vervierfachung der Kosten! Die Alternative wäre, die Kinder zu Fuß gehen oder selbst im Winter mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen. Dies sei aber mit Unwägbarkeiten des Schulweges verbunden. „Wenn der Staat so kinderunfreundlich ist, muss er sich nicht wundern, wenn immer weniger Kinder zur Welt kommen und die Bevölkerung immer älter wird.“ Derzeit laufe auch eine Unterschriftensammlung gegen die Landkreis-Satzung. Womöglich kommt sie aber zu spät ...

Ganz fix hat Peter Müller vom Gasthof Thonberg reagiert. Der Wirt bekommt regelmäßig Aufforderungen – häufig per Fax – zur Eingabe von touristischen Daten. „Wofür genau, bleibt meistens völlig unklar.“ Wichtig sei nur, auch das Kleingedruckte zu lesen, bevor man Stempel und Unterschrift setzt und zurückfaxt. „Die sogenannte Eintragung beim Touristenservice hätte mich jetzt 47 Euro pro Monat gekostet“, warnt der Wirt. Sein Tipp: „Ab in den Papierkorb mit solchen Schreiben!“