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Warmes Wasser für das Olbersdorfer Badebecken

Auf eine längere Badesaison können sich die Besucher des Olbersdorfer Freibades freuen. Das neue Blockheizkraftwerk der örtlichen Wärmeversorgungsgesellschaft soll nicht nur die Stromversorgung im Bad sichern, sondern mit der Abwärme auch das Wasser im Becken auf höhere Temperatur bringen.

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Von Angelika Hoyer

Vom ersten Mai bis in den September hinein dauert künftig die Badesaison im Olbersdorfer Volksbad. Weil die Gäste aber nur kommen, wenn das Wasser mindestens 20 Grad warm ist, soll diese Temperatur im Becken durch die Abwärme eines neuen Blockheizkraftwerkes erreicht werden.

Zwei dieser dezentralen Blockheizwerke besitzt die Olbersdorfer Wärmeversorgungsgesellschaft bereits. Diese versorgen zusätzlich zum zentralen Heizwerk die kommunalen Wohnungen und viele Einrichtungen mit Strom und Wärme. Damit hat sich die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft, von anderen Stromversorgern unabhängig gemacht und speist sogar etwas ins Netz der Esag ein. Geschäftsführer Wolfgang Horn bezifferte die Auslastung der bisherigen Blockheizkraftwerke auf über 99 Prozent. Zunehmender Wohnungsleerstand, derzeit beziffert ihn die KWV mit 17 Prozent, machen allerdings nicht nur den Vermietern zu schaffen, sondern wirken sich auch auf die Heizkosten aus. Schließlich müssen auch leer stehende Wohnungen und Gebäude beheizt werden.

Durch die eigene Wärme- und Stromversorgung konnte die Wärmeversorgungsgesellschaft bisher aber auch schon viele Kostensteigerungen abfangen. Diesen Weg, erklärte Wolfgang Horn in der jüngsten Sitzung den Gemeinderäten, wolle man auch weiter gehen. So schafft sich die Wärmeversorgung jetzt für rund 225 000 Euro ein drittes Blockheizkraftwerk an. Das soll zum einen im Winter die Versorgung im Neubaugebiet stabiliesieren, zum anderen aber zwischen April und September das Bad mit Strom und Warmwasser versorgen. Dazu lässt das Unternehmen eine Leitung ins Bad legen, die Abwärme des Kraftwerkes heizt dann das Wasser auf. Gleichzeitig wird das gesamte Energiemanagement des Bades umgestellt, um weitere Kosten zu sparen.

Einen ähnlichen Plan zur Energieversorgung des Freibades hatte es schon vor einigen Jahren gegeben. Damals überzeugte er die Skeptiker jedoch nicht. Diesmal stimmte der Aufsichtsrat dem Vorhaben zu. In acht Jahren soll sich das Geld für das Heizkraftwerk amortisiert haben. Gleichzeitig kann durch wärmeres Wasser im Bad auch die Klientel der morgendlichen Schwimmer ins Becken gelockt werden.

Mit einem großen Badfest soll am 1. August das neue Blockheizkraftwerk eingeweiht werden. So verlängert sich die Saison für Wasserratten schon in diesem Jahr.