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Warteliste für altersgerechte Wohnungen

Die Wohnbau Hartha setzt auf Sanierung in kleinen Schritten. Zwei Projekte sind im ersten Halbjahr abgeschlossen.

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Von Sylvia Jentzsch

Die Wohnbau Hartha hat zwei glückliche Mietparteien mehr – ein älteres Ehepaar und eine junge Familie. Für beide hat das Tochterunternehmen der Stadt Wohnungen so saniert, dass sie den modernen Anforderungen entsprechen. Dafür wurden pro Wohnung zwischen 20 000 und 25 000 Euro investiert, inklusive der Eigenleistungen, die die Handwerker der Wohnbau erbrachten.

Das ältere Ehepaar wohnt nun in einer altersgerechten Wohnung an der Straße der Jugend 77. Hier wurde aus zwei 27 Quadratmeter-Wohnungen eine gemacht. Das ist nichts Neues. Was anders ist, sind die Ausstattung und das verwendete Baumaterial. „Die Mieter sind vom Beginn des Umbaus an mit einbezogen worden“, sagte Marco Prüfer, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer der Wohnbau Hartha. So sei unter anderem darauf geachtet worden, dass rutschfesteres Laminat eingebaut wird, und die Farbgestaltung sehr harmonisch ist. Die großen altersgerechten Wohnungen haben zwei Balkone und sind sehr begehrt – auch weil die Häuser an der Straße der Jugend 75 und 77 über einen Fahrstuhl verfügen „Es hat sich herumgesprochen, dass die Wohnung sehr schön ist. Deshalb gibt es schon eine Warteliste. Sechs Interessenten haben sich bereits gemeldet“, so Prüfer. Die Wohnungen können nur dann zusammengelegt werden, wenn zwei nebeneinanderliegende frei sind. Perspektivisch könnten noch vier bis fünf solcher Wohnungen entstehen.

Doch nicht nur für die älteren Bürger will die Wohnbau etwas tun. So hat eine junge Familie im Haus an der Gartenstraße 48/50 ein neues, maßgeschneidertes Heim mit etwa 90 Quadratmetern bekommen. Auch hier wurde aus zwei Wohnungen eine gemacht. „Wenn wir solch eine Entscheidung treffen, dann modernisieren wir die Wohnungen komplett. Das heißt unter anderem, dass die Heizung, die Elektrik und die sanitären Anlagen erneuert werden“, so Marco Prüfer. Größere Wohnungen seien immer wieder gefragt. Allerdings müssen die Mieter sie dann auch bezahlen können. Oft komme es vor, dass die gehobenen Ansprüche nicht zum finanziellen Budget der Mieter passen und eine Alternative gesucht werden muss.

Nicht alle Wohnungen, die die Wohnbau anbietet, haben solch einen hohen Komfort wie die beiden Projekte, die in diesem Jahr umgesetzt wurden. Auch diejenigen mit einem geringen finanziellen Budget können mit etwas Eigeninitiative eine schöne Wohnung mit Niveau haben. So gut wie nicht gefragt sind Neubauwohnungen in der vierten und fünften Etage. „Diese legen wir dann nach und nach still“, sagte Prüfer.

Die Wohnbau Hartha hat 548 Wohnungen. Etwa 100 davon stehen leer, zum Teil, weil sie nicht vermietbar sind, also nicht dem heutigen Standard entsprechen. In solch einem Fall seien Sanierungen nur dann möglich, wenn es die entsprechenden Interessenten gibt. Sind nur kleinere Reparaturen oder eine Instandsetzung notwendig, werden diese zeitnah erledigt, so dass die Wohnungen wieder bezugsfähig sind und potenziellen Mietern angeboten werden können.

Von zwei Gebäuden will sich die Wohnbau schon länger trennen. Das sind das Haus in Wendishain Nummer 50 d und das Wohn- und Geschäftshaus gegenüber der Sparkasse. Das stand mit auf der Abrissliste. Doch dann gab es sehr wenig Fördergeld. Nun soll es an den Mann gebracht werden. „Das Gebäude hat Potenzial. Außerdem wäre ein Abriss nicht gut für das Stadtbild“, sagte Marco Prüfer. Das Haus in Wendishain sollte bei einer Auktion unter den Hammer kommen, fand aber keine Interessenten, obwohl das Dach, die Fenster und die Fassadendämmung in Ordnung sind. Auch gibt es bereits eine vollbiologische Kleinkläranlage. Innen bedarf das Haus allerdings einer Komplettsanierung.

In der nächsten Zeit werden noch Containerstellplätze für die drei Häuser an der oberen Gartenstraße und der Nordstraße 18 gebaut.