Von Heike Sabel
Dohna. Die Brücke Am Plan in Dohna, auch Liesche-Brücke genannt, ist in aller Munde, ohne dass es sie schon gibt. Nach der Zerstörung durch das Hochwasser 2002 und dem Abriss der Reste danach soll sie nun wieder aufgebaut werden.
Die Liesche-Brücke über die Müglitz ist die letzte von fünf Brücken, die nach dem Hochwasser vor 13 Jahren wieder aufgebaut werden. Innerhalb von zwei Jahren nach der Katastrophe waren die Straßenbrücken Georgstraße und Schlossmühle sowie die beiden Fußgängerbrücken Schwarzer Weg und Borthen wiederhergestellt worden. Früher gab es noch mehr Brücken. Nach der Schlossmühlenbrücke führte eine private Fußgängerbrücke zur Schuhfabrik Huhle und auf der Höhe der Georgstraße gab es die im Volksmund Semmelbrücke genannte Querung. Die Liesche-Brücke dazwischen ist bestimmend für das Ortsbild. Entsprechend groß ist das Interesse der Dohnaer an den Plänen. Doch sie müssen sich gedulden. Sie werden nämlich erst im September öffentlich vorgestellt. Eigentlich stand das Projekt am Mittwoch im Technischen Ausschuss auf der Tagesordnung. Da aber nichtöffentlich, was die Freien Wähler störte. Schließlich war der Punkt auf ihren Wunsch hin aufgenommen worden. Doch eben nicht geheim. Sie beantragten deshalb, die Vorstellung für alle zu öffnen. Das jedoch ist nun erst im September möglich, weil die Tagesordnung nicht so einfach geändert werden kann, begründete Bürgermeister Ralf Müller (CDU).
Seine Begründung, weshalb der Punkt hinter verschlossenen Türen landete, ist nicht ganz schlüssig. Er habe in dem Wunsch der Freien Wähler nach der Vorstellung nicht den zwingenden Grund erkannt, dies öffentlich tun zu müssen. Deshalb sei das eben in den internen Teil der Ausschusssitzung gerutscht. Zudem sei ja alles schon mal öffentlich vorgestellt worden, etwas Neues gäbe es eigentlich nicht.
Damit gibt es noch einen Grund weniger für Geheimnistuerei, zumal die letzte öffentliche Debatte schon einige Jahre her ist, sagte Rudolf Werner (Freie Wähler). Das wäre ein Grund mehr gewesen, alle auf den aktuellen Stand zu bringen.
In Dohna wird im Verhältnis zu anderen Städten in den Ausschüssen viel öffentlich diskutiert. Umso unverständlicher ist vielen die „geheimnisvolle Brücke.“