Ein Unfall am Sonntag vor ihrer Haustür regt Anni Güngör von der Bahnhofstraße 31 noch immer auf. Oder besser: Wie die Polizei damit umgegangen ist. „Die sind erst nach zwei Stunden gekommen – aus Altenberg!“, schimpft sie. Eine Autofahrerin war um etwa 9.45 Uhr gegen einen Zaun und Wohnwagen gefahren. „Dadurch war die Kreuzung zur Hüttenstraße blockiert und die Anwohner versuchten die ganze Zeit, den Verkehr um die Gefahrenstelle zu leiten“, sagt Gungör. Das könne doch nicht sein.
Polizeisprecher Marko Laske bestätigt den Vorfall. Allerdings sei den Beamten der Unfall ohne verletzte Personen gemeldet und in der Dringlichkeit so hintenan gestellt worden. An besagtem Sonntag seien im Revierbereich ganz regulär drei Funkstreifen unterwegs gewesen. Eine vierte Streife fiel wegen Krankheit aus. Eine Streife war den ganzen Vormittag mit der Aufklärung einer Rangelei mit Körperverletzung in Hainsberg befasst und konnte Dank der akribischen, aber eben aufwendigen Arbeit auch Tatverdächtige ermitteln.
Die beiden anderen Streifen eilten von einem Auftrag zum nächsten: Wildunfall, Pkw-Einbruch, Nachbarschaftsstreit mit Bedrohung in Dorfhain und als Letztes besagter in Altenberg – einem Einbruch in die dortige Jugendherberge, der noch vor dem Unfall gemeldet worden war. „Sicher ist die Wartesituation in Freital bedauerlich“, sagt Laske. Aber vor dem Hintergrund der vielen, zeitaufwendigen und dringlicheren Einsätze steht ein alltäglicher Unfall eben hinten an. (SZ/wei)