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Warum das Camillo Pause macht

Das Programmkino braucht dringend neue Technik, um mehr Filme zeigen zu können. Doch noch reicht das Geld nicht.

Von Ingo Kramer
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Eva Neumann und Louise Georgi (hinten, v.l.), Marek Georgi und Claudia Ehrig (Mitte, v.l.) sowie Steffen Fritzsche, Franziska Böhm und Annu Schaaf (vorn, v.l.) gehören zum Team des Camillo-Kinos.
Eva Neumann und Louise Georgi (hinten, v.l.), Marek Georgi und Claudia Ehrig (Mitte, v.l.) sowie Steffen Fritzsche, Franziska Böhm und Annu Schaaf (vorn, v.l.) gehören zum Team des Camillo-Kinos. © Archivfoto: Nikolai Schmidt

Zwanzig Jahre alt wird das Camillo-Kino im Handwerk nächstes Jahr – doch jetzt ist es zu. Und das nicht nur als Sommerpause, sondern bis Januar. „Bis dahin wollen wir neue Kinotechnik anschaffen“, sagt Marek Georgi vom Filmclub von der Rolle ’94, der das Kino seit 2015 betreibt. Benötigt wird Technik nach der amerikanischen Norm, wie sie die großen Multiplex-, aber auch schon viele kleine Programmkinos haben. Das Camillo nutzte bisher eine Alternativtechnik. Die hat aber zwei Probleme. Erstens: „Wir haben eine geringere Filmauswahl, weil uns nicht alle großen Verleihe beliefern“, sagt Franziska Böhm vom Filmclub. Das werde immer schwieriger, weil die großen Verleihe inzwischen auch viele Programmkinofilme aufkaufen – und diese dem Camillo dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Und zweitens: Es gibt keinen Anbieter mehr, der die Camillo-Technik warten kann. „Der, der das bisher gemacht hat, ist nicht mehr auffindbar“, sagt Franziska Böhm. Geht die Technik kaputt, kann das Camillo also keine Filme mehr zeigen. Allerdings kostet die neue Technik rund 40.000 Euro – und die Förderlage ist schwierig. Das neue Programm, auf das das Camillo eigentlich gehofft hatte, fördert nur Kinos im ländlichen Raum, also in Orten mit weniger als 25.000 Einwohnern.

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