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Warum die Existenz einer Ärztin bedroht ist

Regresse zwingen eine Neurologin, ihre Praxis zu schließen. Und das ist noch nicht alles, was sich Sachsens Sozialministerin in Seifhennersdorf anhört.

Von Jana Ulbrich
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Es ist kein bequemer Wahlkampf-Termin für Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) und den CDU-Landtagsabgeordneten Stephan Meyer in Seifhennersdorf.
Es ist kein bequemer Wahlkampf-Termin für Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) und den CDU-Landtagsabgeordneten Stephan Meyer in Seifhennersdorf. ©  Matthias Weber

Kyra Ludwig muss jetzt die Reißleine ziehen. Die Neurologin aus Seifhennersdorf wird ihre Praxis nach dem Urlaub am Montag nicht wieder öffnen wie gewohnt. Möglicherweise muss sie sogar Insolvenz anmelden. Die Kassenärztliche Vereinigung in Sachsen (KVS), die die niedergelassenen Ärzte kontrolliert, fordert von der Fachärztin fast eine Viertelmillion Euro zurück, die sie in den letzten Jahren zuviel verbraucht hat. Die Regressforderung wird ihr ratenweise jeden Monat vom Honorar abgezogen, ihrer einzigen Einnahme, von der sie auch ihre Mitarbeiter bezahlen und alle Praxisausgaben bestreiten muss. "Meine Kosten sind höher als das Honorar, das ich nach dem Abzug noch bekomme", sagt die 44-Jährige. Sie macht jeden Monat Miese. Kein Unternehmer kann sich das auf Dauer leisten.

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