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Warum Herrnhut Theodor Gill viel verdankt

Der Herrnhuter Bischof ist mit knapp 91 Jahren verstorben. Er hatte ein bewegtes Leben - und unter sieben Kindern einen bundesweit bekannten Sohn.

Von Anja Beutler
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Bischof Theodor Gill hat die Brüdergemeine in Herrnhut durch schwierige Zeiten geleitet.
Bischof Theodor Gill hat die Brüdergemeine in Herrnhut durch schwierige Zeiten geleitet. © Tilman Carstens

Feinsinnig, bescheiden und besonnen - aber klar und deutlich in seinem Urteil. So kennen viele den Mann, der seit 1980 Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine war. Nun ist Theodor Gill kurz vor seinem 91. Geburtstag verstorben. Auch wenn es die Attribute, die ihm zugeschrieben werden, nicht gleich vermuten lassen - Gill war genau der Richtige für die Auseinandersetzung der Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR-Zeit. Mit seiner ruhigen und uneitlen Art, die stets die Sache und nicht seine Person in den Mittelpunkte stellte, eckte er bei den DDR-Obrigen durchaus an, was ihm unter anderem eine dicke Stasi-Akte einbrachte. Denn bei allem Verbindenden, was Theodor Gill als Person eigen war, konnte er immer dann, wenn es um für ihn wichtige Dinge wie Gesellschaft, Glaube oder Bibel ging, sehr entschieden sein. Da er seit 1971 Mitglied der Kirchenleitung war, wirkte er auch im Bund der evangelischen Kirchen mit und diskutierte und verhandelte direkt mit Erich Honecker. Zudem setzte er sich für politische Gefangene ein.

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