Bei Grün darfst du gehen, bei Rot bleibst du stehen. Bis heute hallt mir dieser Satz aus der Kindheit in den Ohren, wenn ich ausharrend an der Fußgängerampel auf das richtige Signal warte. Da nehme ich es sehr korrekt, nicht nur, weil es natürlich streng verboten ist, bei Rot einfach über die Straße zu latschen. Das treibt manchmal sogar derart komische Blüten, dass ich selbst nachts noch neben dem Ampelpfahl verweile, obwohl auf der Straße weit und breit kein Auto zu sehen ist. Das alles ist eben auch eine Frage des Prinzips.
Nun hat nicht jeder diese Prinzipien. Das ist eigentlich auch nicht weiter wild, sofern dadurch niemand anders in Gefahr gerät. Oder man mit diesem Verhalten den Kindern ein schlechtes Vorbild gibt. Denn die hören auch heute noch die eingangs zitierte Eselsbrücke und sind doch meist sehr verwundert, wenn andere der Regel entgegen trotz roten Lichts über die Fahrbahn eilen. Was Eltern und Erzieher über Monate hinweg mit viel Kraft den Kleinen beigebogen haben, wird da beim Nachwuchs plötzlich wieder hinterfragt. Und was sagt man dann? Etwa, dass alle Rotsünder Idioten sind? Käme der Wahrheit zumindest sehr nah, meint
Ihr Landstreicher