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Was bewegt die Menschen in Großpostwitz?

Was läuft gut, was läuft schlecht? Vor der Kommunalwahl am 26. Mai schaut sich die SZ in den Städten und Gemeinden um.

Von Katja Schäfer
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In der Großpostwitzer Kita werden die Plätze knapp. Ein Anbau könnte Abhilfe schaffen. Leiterin Christin Schumann hofft, dass er bald kommt.
In der Großpostwitzer Kita werden die Plätze knapp. Ein Anbau könnte Abhilfe schaffen. Leiterin Christin Schumann hofft, dass er bald kommt. © Steffen Unger

Großpostwitz. Herausfordernde Aufgaben warten auf den neuen Großpostwitzer Gemeinderat. Vor allem im Baubereich. Gleich mehrere große Projekte sind zu realisieren. Die Vorarbeit haben die Ratsmitglieder geleistet, deren Wahlperiode jetzt endet.

Sie stellten unter anderem die Weichen dafür, dass das schon lange nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude zum neuen Domizil für die Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz-Obergurig umgebaut werden kann. Sie ließen eine Studie zur Nutzbarkeit des Objektes anfertigen. Da diese ergab, dass der Bahnhof „geradezu prädestiniert dafür ist, ihn als Verwaltungsgebäude zu nutzen“, wie Bürgermeister Frank Lehmann (parteilos) sagt, wurden die Planungen vorangetrieben und Fördermittel beantragt. Inzwischen sind knapp zwei Millionen Euro bewilligt. 2,6 Millionen Euro will die Gemeinde insgesamt investieren. 

Ziel ist es, das neue Verwaltungsgebäude ab Mitte 2021 zu nutzen. Bis dahin gibt es für die Ratsmitglieder viele Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel dazu, wer die verschiedenen Aufträge ausführen soll. Außerdem muss sich der neue Gemeinderat damit befassen, was mit dem künftig nicht mehr benötigten bisherigen Verwaltungsgebäude im Ortszentrum der 2 700 Einwohner zählenden Gemeinde passieren soll. Frank Lehmann kann sich darin gut ein Ärztezentrum vorstellen.

In der Kita werden die Plätze knapp

Begleiten muss der Gemeinderat auch die Bauarbeiten auf dem Gelände der Grundschule. Das ehemalige Hortgebäude wird saniert, sodass zusätzliche Räume vor allem für Ganztagsangebote entstehen. Außerdem sind im Hauptgebäude der Schule die Heizung zu modernisieren und weitere Arbeiten zu erledigen. 

Während es bei diesen zwei Projekten nur noch um die Ausführung geht, muss der Gemeinderat bei der Großpostwitzer Kita gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt als Träger die Planungen für eine Erweiterung vorantreiben. Denn die vorhandene Kapazität reicht nicht mehr aus. Durch die Errichtung eines Anbaus, die möglichst im kommenden Jahr beginnen soll, könnten bis zu 28 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Das kostet nach ersten Schätzungen reichlich eine Million Euro. Auch wenn Fördermittel fließen, muss die Gemeinde einen hohen Eigenanteil aufbringen. Das ist eine der Herausforderungen für den neuen Gemeinderat. 

Nach der Beseitigung von Flutschäden bietet das Sportgelände gute Bedingungen. Trainer Michael Hohlfeld und der ganze Verein freuen sich darüber.
Nach der Beseitigung von Flutschäden bietet das Sportgelände gute Bedingungen. Trainer Michael Hohlfeld und der ganze Verein freuen sich darüber. © SZ/Uwe Soeder

Die Finanzierung zu klären, hat er auch für einen neuen Wohnungsbaustandort, der an der Oberlausitzer Straße auf einem Acker entstehen soll. Wie viele Häuser dort Platz haben, ist noch offen. „Wir erwerben jetzt die Flächen dafür. Der Rat muss sich Gedanken darüber machen, wie die Erschließung zu bezahlen ist“, sagt Frank Lehmann. 

Ein schwieriges Thema ist das der Hochwasserschadensbeseitigung. Am Hainitzer Wasser haben die Bauarbeiten noch immer nicht begonnen. Zumindest ist inzwischen klar, wie die Schäden beseitigt werden und gleichzeitig der Hochwasserschutz verbessert wird. Jedoch wartet die Gemeinde auf die wasserrechtliche Genehmigung. Außerdem ist die Bauausführung noch zu planen – und das dafür benötigte Fördergeld zu „besorgen“.

Seit Langem ist die Schaffung eines Pflegeheimes in Großpostwitz ein Thema. Die Gemeinde hat dafür Grundstücke an einen Investor verkauft. Doch bisher tut sich darauf nichts. Der Rat hat zwar nur geringe Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen, doch er sollte unbedingt dran bleiben.

Zu diesen großen Aufgaben kommen viele kleinere. In Denkwitz soll ein Wendeplatz entstehen, in Klein-Kunitz ist die Straße auszubauen, in Großpostwitz die Spreebrücke in der Bahnhofstraße zu sanieren.

Größter Erfolg: neues Sportzentrum

In der jetzt endenden Wahlperiode wurde aber auch schon viel erreicht – über die Vorbereitung der anstehenden Projekte wie beispielsweise des Bahnhof-Umbaus hinaus. Der größte Erfolg war die Schaffung des neuen Sportzentrums mit Fußballplatz und Sportlerheim, das die vom Hochwasser zerstörten Anlagen ersetzt. Auch die Ausweisung von zusätzlichen Wohnbauplätzen an der Talstraße steht auf der Haben-Seite. Von elf Parzellen sind nur noch vier frei. 

Außerdem wurde die Straße Am Cosuler Tal verbreitert sowie mit neuen Abwasserleitungen ausgestattet, in Rascha die Bushaltestelle attraktiver gemacht und ein Feuerwehrgerätehaus geschaffen, am Teich in Klein-Kunitz der Zu- und Ablauf erneuert, am Friedensweg in Großpostwitz ein Durchlass vergrößert und einiges mehr.

Für den neuen Gemeinderat gibt es 39 Bewerber. 14 Sitze sind zu vergeben. Außerdem ist am 26. Mai ein neuer Bürgermeister zu wählen, denn Amtsinhaber Frank Lehmann geht Ende Juli in Rente. Drei Männer und eine Frau kandidieren.

Was sollen die neuen Gemeinderäte nach der Wahl zuerst anpacken?

Carmen Barthel (33),
Gebäudereinigerin,
Großpostwitz: Die Bahnhofstraße sollte unbedingt gemacht werden. Das Kopfsteinpflaster muss endlich verschwinden, denn es ist im Winter sehr rutschig. Außerdem fehlt dort ein durchgängiger Fußweg, auf dem nicht nur Kinder gefahrlos laufen können.  Foto: Carmen Schumann
Carmen Barthel (33), Gebäudereinigerin, Großpostwitz: Die Bahnhofstraße sollte unbedingt gemacht werden. Das Kopfsteinpflaster muss endlich verschwinden, denn es ist im Winter sehr rutschig. Außerdem fehlt dort ein durchgängiger Fußweg, auf dem nicht nur Kinder gefahrlos laufen können.  Foto: Carmen Schumann © undefined
Michael Müller (45), Notfallsanitäter,
Denkwitz:  Die freie Fläche in unserem Ort sollte nicht für eine Neubebauung zur Verfügung gestellt werden. Denn das würde den gesamten ländlichen Charakter des Ortes zerstören und außerdem mehr Verkehr in das Dorf ziehen.  Foto: Carmen Schumann
Michael Müller (45), Notfallsanitäter, Denkwitz:  Die freie Fläche in unserem Ort sollte nicht für eine Neubebauung zur Verfügung gestellt werden. Denn das würde den gesamten ländlichen Charakter des Ortes zerstören und außerdem mehr Verkehr in das Dorf ziehen.  Foto: Carmen Schumann © undefined
Yves Jäger (40),
Call-Center-Agent,
Großpostwitz: Der Übergang zwischen den beiden Bushaltestellen im Ortszentrum an der Bundesstraße müsste kinderfreundlicher gestaltet werden. Das ist ein sehr gefährlicher Bereich. Hier hat es schon ein paarmal gekracht.  Foto: Carmen Schumann
Yves Jäger (40), Call-Center-Agent, Großpostwitz: Der Übergang zwischen den beiden Bushaltestellen im Ortszentrum an der Bundesstraße müsste kinderfreundlicher gestaltet werden. Das ist ein sehr gefährlicher Bereich. Hier hat es schon ein paarmal gekracht.  Foto: Carmen Schumann © undefined
Simone Kutschke (71), Rentnerin,
Großpostwitz: Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit der Vereine weiterhin so gut funktioniert, wie bisher. Außerdem wünsche ich mir, dass unser sehr rühriger Seniorenverein auch von den neuen Gemeinderäten und dem neuen Bürgermeister unterstützt wird. Foto: Carmen Schumann
Simone Kutschke (71), Rentnerin, Großpostwitz: Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit der Vereine weiterhin so gut funktioniert, wie bisher. Außerdem wünsche ich mir, dass unser sehr rühriger Seniorenverein auch von den neuen Gemeinderäten und dem neuen Bürgermeister unterstützt wird. Foto: Carmen Schumann © undefined
Kristin Schubert(35),
Sachbearbeiterin,
Ebendörfel: Der Hortanbau an der Grundschule soll unbedingt kommen, denn er wird dringend gebraucht. Es wäre schön, wenn wir in Ebendörfel einen Spielplatz bekommen könnten. Der Spielplatz in Großpostwitz sollte erhalten werden.  Foto: Carmen Schumann
Kristin Schubert(35), Sachbearbeiterin, Ebendörfel: Der Hortanbau an der Grundschule soll unbedingt kommen, denn er wird dringend gebraucht. Es wäre schön, wenn wir in Ebendörfel einen Spielplatz bekommen könnten. Der Spielplatz in Großpostwitz sollte erhalten werden.  Foto: Carmen Schumann © undefined

39 Kandidaten stellen sich in Großpostwitz zur Wahl

CDU

1. Roland Bläsche (1962), Fachverkäufer, Rascha
2. Norbert Gloß (1966), Bereichsleiter, Großpostwitz
3. Holger Katzer (1960), Bauaufseher, Großposwitz
4. Stephan Kirstein (1972), Entwicklungsleiter, Großposwitz
5. Hans-Werner Koban (1955), Angestellter im Vermessungsbüro, Großpostwitz
6. Steffen Lelanz (1961), Angestellter im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst, Großpostwitz
7. Rudolf Pollack (1949), Rentner, Großpostwitz
8. Hagen Voß (1959), selbstständiger Meister, Großpostwitz
9. Astrid Warlich-Wähle (1979), medizinische Dokumentationsassistentin, Großposwitz
10. Johannes Wilhelm (1954), Unternehmer, Ebendörfel

Freie Wähler

1. Dr. Martin Völker (1956), Kinder- und Jugendarzt, Klein-Kunitz
2. Mike Geisler (1975), Justizangestellter, Großpostwitz
3.Grit Heinrich (1981), Marketingleiterin, Großpostwitz
4. Joachim Jahnke (1960), Steinmetz, Großpostwitz
5. Uwe Klaus (1949), Lehrer, Alt-Hainitz
6. Ulrike Kleißle (1966), Hausfrau, Großpostwitz
7. Mario Klingauf (1957), Fahrlehrer, Großpostwitz
8. Maik Kulke (1983), Einkaufsleiter, Großpostwitz
9. Jörg Lehmann (1969), Steuerfachangestellter, Eulowitz
10. Maik Renger (1968), Fahrdienstleiter, Denkwitz

Die Linke

1. Thomas Kleiber (1946), Diplom-Agraringenieur, Klein-Kunitz
2. Ingrid Fischer (1947), Jugendreferentin, Großpostwitz

Offene Liste Großpostwitz

1. Markus Michauk (1972), Hauptamtsleiter, Großpostwitz
2. Steffen Symmank (1953), Kaufmann, Großpostwitz
3. Frank Lehmann (1953), Bürgermeister, Eulowitz
4. Rebekka Becker (1992), B.A. Agrarmanagement, Ebendörfel
5. Oliver Berndt (1973), Getreidehändler, Ebendörfel
6. Martin Gössel (1987), Entwicklungsingenieur, Großpostwitz
7. Simone Freund (1965), Erzieherin, Eulowitz
8. Silvio Haunschild (1967), Selbstständiger, Cosul
9. Frank Kubitz (1959), Busfahrer, Rascha
10. Jörg Liebsch (1971), Hausmeister, Großpostwitz
11. Stephan Nisch (1979), Kaufmann, Rascha
12. Katrin Schiekel (1969), Verkaufsleiterin, Berge
13. Marco Schuster (1990), Bankkaufmann, Großpostwitz
14. Marco Siering (1983) Produktionsleiter, Berge
15. Dagmar Stramke (1974), Verwaltungsjuristin, Großpostwitz
16. Romy Thomas (1984), Zahnmedizinische Fachangestellte, Großpostwitz
17. Stefan Wiesner (1974), selbstständiger Kaufmann, Großpostwitz

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