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Was Carsten Rybicki als Bürgermeister plant

Fünf Kandidaten gehen bei den Bürgermeisterwahlen in Ottendorf-Okrilla ins Rennen. Rybicki tritt für die AfD an.

Von Rainer Könen
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Auch als Nicht-Ottendorfer rechnet sich der KönigsbrückerCarsten Rybicki Chancen bei der Bürgermeisterwahl aus. Mit den Augen eines Außenstehenden sehe man manches klarer, sagt er.
Auch als Nicht-Ottendorfer rechnet sich der KönigsbrückerCarsten Rybicki Chancen bei der Bürgermeisterwahl aus. Mit den Augen eines Außenstehenden sehe man manches klarer, sagt er. © Foto: Matthias Schumann

Mit dem Blick eines Außenstehenden will Carsten Rybicki „frischen Wind“ in die Ottendorfer Gemeindepolitik bringen, sagt er von sich selbst. Vor drei Jahren trat der heute 42-Jährige der Alternativen Partei für Deutschland (AfD) bei, engagierte sich beim Aufbau des Kreisverbandes und ist als Vorsitzender der AfD-Stadtratsfraktion in Königsbrück aktiv. Der gebürtige Räckelwitzer tritt in Ottendorf-Okrilla für die AfD als Bürgermeisterkandidat an, weil er „als Nicht-Ottendorfer einen anderen Blick auf den Ort hat“. Das sei hilfreich, um Dinge voranzutreiben, die längst hätten verändert werden müssen. Es gebe in Ottendorf zahlreiche Baustellen, die dringend Handlungsbedarf erforderten, so Rybicki. Er weist in diesem Zusammenhang auf die Kita-Problematik in Ottendorf hin, die „in Zukunft ein Riesenthema“ sein werde. Die Tatsache, dass er nicht in das Ottendorfer Leben involviert ist, sei etwas, was bei kommunalpolitischen Entscheidungen sicher auch von Vorteil sein könne, findet er. Nicht verflochten zu sein, weder mit Vereinen noch anderen örtlichen Institutionen, da sei der Blick auf kommunalpolitische Probleme in der Gemeinde vermutlich klarer, glaubt der Bau- und Wirtschaftsingenieur, der derzeit in Königsbrück als Geschäftsführer eines Antiquariats und Kunsthandelsgeschäfts tätig ist.

Sollte er am 8. März die Bürgermeisterwahl für sich entscheiden können, werde er sich als Erstes mit dem VVO in Verbindung setzen, sich dafür einsetzen, dass die Bahnverbindungen zwischen Ottendorf-Okrilla und Dresden gefestigt werden. Die Anbindung via ÖPNV zur Landeshauptstadt sei für die Ottendorfer von großer Bedeutung. Der ehemalige Berufssoldat habe sich in den vergangenen Monaten „intensivst“ auf sein mögliches Dasein als Rathauschef vorbereitet, sagt er. „Ich habe mich mit vielen Leuten getroffen, den Menschen zuzuhören, ist mir sehr wichtig.“

Sollte er Bürgermeister werden, werde er auch den Haushalt der Kommune prüfen, ihn so aufstellen, dass die Kommune neben den Pflichtaufgaben auch die Aufgaben erfüllen kann, „die das Leben schöner machen“. Auch will er im Falle seines Wahlsieges die Gemeindeverwaltung umstrukturieren. Er, der ein Freund von alten Dingen, von Altbewährtem sei, erklärt, dass da aber nun niemand um seinen Arbeitsplatz fürchten müsse. Wer „gut arbeitet“, brauche keine Angst um seinen Job haben. .Aber man müsse schon einiges in der Gemeindeverwaltung effizienter angehen. Im Falle eines Wahlsieges will sich Rybicki einigen Themenbereichen widmen, die für ihn Vorrang haben.

Mehr Fachpersonal in Kitas

Das betrifft die Verbesserung der Kinderbetreuung. Die Kita-Problematik in Ottendorf – Mangel an Fachkräften, fehlende Kitaplätze – sei etwas, was auf seiner Agenda ganz oben stehe. „Ottendorf wächst, junge Familien ziehen hierher“, so Rybicki. Damit verbunden seien auch Erwartungshaltungen an die Kommune, etwa nach genügend Kitaplätzen, nach Fachpersonal. Da gelte es anzusetzen. Die Attraktivität des Erzieherinnenberufes müsse man stärken, auch durch eine angemessene Entlohnung.

Baubrache im Ortskern

Die Baubrachen in Ottendorf ärgern Rybicki. „Da will ich etwas bewegen“, so der 42-Jährige. Er spricht in diesem Zusammenhang vom sozialen Wohnungsbau, von altersgerechten Wohnungen. Wenn eine Brache im Ortskern liege, wie das ehemalige Betonwerk, könne dies auch ein Vorteil sein. Vorausgesetzt, es gelinge, mit dem Eigentümer zu reden, ihn bei kommunalen Vorhaben auf diesem Areal mit ins Boot zu nehmen. Auf dem Gelände des ehemaligen Plastewerkes könne man ein Gründerzentrum einrichten, ein günstiges Areal für Jung-Unternehmer, für Start-ups. Allerdings ist ihm klar, dass man vor der Umsetzung solcher Pläne die Bauruinen beseitigen muss. Kosten, die von der Gemeinde getragen werden müssten. Die aber immens und nicht von der Kommune zu stemmen seien.

Verkehr aus Ort herausnehmen

In Sachen Verkehrsentwicklung müsse man daran gehen, den „Verkehrsfluss aus dem Ort zu holen“. Allerdings hält er die geplante, über Medingen führende Westumgehung für nicht optimal, da sie an nahegelegenen Wohngebieten vorbeiführe, der Westwind den Verkehrslärm nach Ottendorf trage. Er favorisiert die Ostumgehung, auch wegen der direkteren Anbindung ans Gewerbegebiet. Auf jeden Fall sei die Verkehrssituation auf der B 97 für die Gemeinde „schwer händelbar“.

Sportstätte Karpen erhalten

Besonders am Herzen liege Rybicki die alte Sportstätte Karpen, sagt er. „Die muss erhalten bleiben.“ Er glaube nicht, dass am 8. März Ottendorfs neuer Bürgermeister feststeht. „Ein zweiter Wahlgang wird nötig sein“, so der AfD-Mann.

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