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Was chinesisch aussieht, klingt jung und frisch

Jugendkultur. „Ten Sing“ hat Görlitz erreicht. Eine Gruppe der aus Norwegen stammenden Bewegung singt ab sofort in der „Wartburg“.

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Von Susan Ehrlich

„Ten Sing“ – das Wort sieht irgendwie chinesisch aus. Doch mit dem Reich der Mitte hat diese Form der Jugendkultur rein gar nichts zu tun. Denn „Ten Sing“ steht für „Teenager“ singen und kam Mitte der 80er Jahre aus seinem Ursprungsland Norwegen nach Deutschland. Heute gibt es über 150 „Ten sing“-Gruppen in Deutschland und mehr als 500 in Europa, den USA und auf den Philippinen. Zu den 16 sächsischen Gruppen zählt seit wenigen Tagen auch eine in Görlitz.

„Die Idee für eine solche Sing- und Bewegungsgruppe ist bereits vor knapp einem Jahr entstanden“, sagt Christian Hüther vom Görlitzer esta e. V. Eine Praktikanten bei der Evangelischen Stadtjugendarbeit konnte sechs Schüler für „Ten Sing“ begeistern. Gemeinsam holte man erfahrene „Ten Singer“ nach Görlitz, um an den beiden Gymnasien am Wilhelmsplatz und Klosterplatz/Annengasse, am Förderschulzentrum sowie an der Scultetus-Schule Mitstreiter für ein Görlitzer „Ten Sing“-Projekt zu finden.

Vor wenigen Tagen trafen sich die 20 interessierten Schüler einen Sonnabend lang zu ersten Proben im Jugendhaus „Wartburg“. Nicht nur gesungen wurde da. „Die Schüler können bei ‚Ten Sing‘ auch Instrumente oder Theater spielen, tanzen oder sich anderweitig einbringen“, sagt Christian Hüther, der für das Projekt verantwortlich ist. Dass der Schnuppertag allen Spaß gemacht hat, bewies ein Konzert am Sonnabendabend.

Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren sind die Zielgruppe von „Ten Sing“. Die neu entstandene Görlitzer Gruppe trifft sich ab sofort jeden Donnerstag 17 Uhr für zwei Stunden in der „Wartburg“ und ist offen für weitere junge Leute. „Besondere Musikalität ist bei uns nicht Voraussetzung“, sagt Christian Hüther.

Lust auf Musik mitbringen

Hauptsache, die Leute bringen Lust auf Musik, Tanz und Kreativität mit. Denn wenngleich sich anfangs immer erst der Chor als Ganzes formiert, ist es jedem selbst überlassen, ob er sich anschließend dem Workshop Tanz, Theater, Band oder auch Solo-Gesang zuwendet.

Probentage, Programm und Auftritte organisieren die Jugendlichen bei „Ten Sing“ überwiegend selbstständig. Und sie können – und sollen sich auch – kräftig einbringen. Dabei kann alles einstudiert werden, was sich die „Ten Singer“ wünschen: vom Oldie bis zum Superhit. Nur einmal kehrt während der Probe richtig Ruhe ein: Mittendrin gibt es eine kleine Andacht mit Anregungen zum Nachdenken.

Probe: jeden Donnerstag, 17 bis 19 Uhr