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Was gibt Ihnen Hoffnung, Herr Wolf?

Ein Bestatter aus Ottendorf-Okrilla erzählt, wie er Menschen hilft, auf ganz andere Weise Abschied zu nehmen. Ein Teil der Serie "Ich & Wir".

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„Der Tod gehört zum Leben“, sagt Benjamin Wolf. Er lebt in Dresden und betreibt in Ottendorf-Okrilla das Bestattungsinstitut Muschter. In der Begleitung der Angehörigen, so findet er, hilft ein fester Händedruck oft mehr als viele steife Worte.
„Der Tod gehört zum Leben“, sagt Benjamin Wolf. Er lebt in Dresden und betreibt in Ottendorf-Okrilla das Bestattungsinstitut Muschter. In der Begleitung der Angehörigen, so findet er, hilft ein fester Händedruck oft mehr als viele steife Worte. © Thomas Kretschel

Es gibt Bestatter, die sagen zu den Angehörigen: „Geben Sie mir mal Ihre Unterlagen, die Rentennummer bräuchte ich noch, um den Rest kümmere ich mich.“ Da wird ein Protokoll geschrieben und an den nächsten Angestellten übergeben. Die Angehörigen sind dann ratlos, was jetzt überhaupt passieren wird mit dem Verstorbenen. Darum erkläre ich immer: „Wir haben Ihren Vater gestern aus dem Pflegeheim geholt, jetzt liegt er bei uns in der Kühlzelle.“ Ich beschreibe ihnen auch deutlich, wie etwa eine Einäscherung stattfindet oder biete an, dass sie gemeinsam mit mir den Toten waschen und versorgen.

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