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Was Klingenberg mit 100.000 Euro anstellt

Die Gemeinde hat bei einem landesweiten Ideenwettbewerb gewonnen. Wie mehr als 60 Vereine davon profitieren.

Von Anja Ehrhartsmann
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Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK) kann sich über ein Preisgeld für seine Gemeinde freuen. Was mit dem Geld passieren soll, steht bereits fest.
Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK) kann sich über ein Preisgeld für seine Gemeinde freuen. Was mit dem Geld passieren soll, steht bereits fest. © Egbert Kamprath

Klingenbergs Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK) konnte vergangene Woche ein Preisgeld von 100 000 Euro für seine Gemeinde entgegennehmen. Klingenberg hatte bei einem Ideenwettbewerb mitgemacht, den das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft im vergangenen Jahr ausgelobt hatte. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass wir die 100 000 Euro erhalten haben“, sagte Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK) auf der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Das Geld fließt nun in das Projekt „Ehrenamt stärken – Gemeinschaft gestalten“, das die Gemeinde mit Unterstützung des Colmnitzer Hilda Vereins auf den Weg gebracht hat. Profitieren sollen die mehr als 60 Vereine im Gemeindegebiet, und damit letztlich auch die Einwohner. Finanziert wird eine Online-Plattform, die über das hinausgehen soll, was herkömmliche Kommunikationsplattformen leisten. Die Vereine erhalten Zugangsdaten für einen geschützten Bereich, in dem sie in Kontakt treten können, wenn es um Terminabstimmungen geht oder darum, sich gegenseitig auszuhelfen, wenn es irgendwo klemmt. Der öffentlich zugängliche Teil der Plattform wird wiederum die Einwohner auf dem Laufenden halten – über neue Angebote der Vereine und Veranstaltungen. Zusätzlich sollen in diesem Bereich Dienstleistungen öffentlich abgerufen werden können, die im Ort verfügbar sind. Ziel ist es, dass die Online-Plattform auf allen Endgeräten genutzt werden kann. Eingebunden werden soll die Plattform auf der Internetseite der Gemeinde.

Doch nicht nur online sollen sich die Vereine vernetzen können. Ein weiterer Aspekt des Projektes ist, mehrere Netzwerktreffen zu organisieren, um so auch den persönlichen Kontakt zwischen den Ehrenamtlichen zu fördern. Den Vereinen wird dabei eine professionelle Beratung zur Seite gestellt und es werden Weiterbildungen angeboten, etwa über Fördermittelakquise oder die Nutzung sozialer Medien. Ein Teil der Weiterbildungsangebote könnte zum Beispiel auch online als Webinar stattfinden. Um das personell stemmen zu können, wird dafür eine Teilzeitstelle bei einem Verein angesiedelt.

Das Projekt „Ehrenamt stärken – Gemeinschaft gestalten“ will die Vereine jedoch nicht nur besser vernetzen, sondern auch bei ihrer Suche nach geeigneten Vereinsräumen innerhalb der Gemeinde unterstützen. Deshalb soll auch in den Blick genommen werden, wie leerstehende oder nur sporadisch genutzte Gebäude von Vereinen genutzt werden könnten, zum Beispiel kommen das Kulturhaus in Pretzschendorf, der alte Gasthof in Obercunnersdorf oder das Colmnitzer Rittergut in Betracht.

Ziel des Projekts ist es, die Zusammenarbeit unter den Vereinen in der Flächengemeinde Klingenberg zu verbessern. Dass es in diesem Bereich Handlungsbedarf gibt, wurde vergangenes Jahr deutlich, als sich viele Klingenberger am Ortsentwicklungskonzept beteiligten, das für die Gemeinde erstellt wurde. Auf Einwohnerversammlungen und während der Ortsbegehungen zeigte sich, dass das ehrenamtliche Engagement ein wichtiger Motor des Zusammenhalts in den einzelnen Dorfgemeinschaften ist. Innerhalb der Ortsteile ist der Kontakt unter den Vereinen auch gut – einen gemeindeweiten Austausch, wie ihn sich einige Vereine wünschen, gibt es jedoch nicht. Dadurch kommt es unter anderem zu Terminüberschneidungen, die künftig vermieden werden sollen.

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