Von Annechristin Bonß
Lange hatte das Thema die Verwaltung, Anwohner und Kommunalpolitiker beschäftigt. Nun gehört das Haus der Bahn an der Strehlener Straße endgültig zur Geschichte. Einer Geschichte von erfolglosen Bauprojekten. Denn der dazugehörende Bebauungsplan wurde jetzt von der Stadt gelöscht. „Normalerweise drängeln Investoren, dass der Bau schnell beginnen kann“, sagte Susanne Leibnitz vom Stadtplanungsamt im Ortsbeirat Plauen. Beim Haus der Bahn sei das nicht der Fall gewesen. Das sollte an der Strehlener Straße zwischen Andreas-Schubert- und Uhlandstraße entstehen und Platz für Büros und kleine Ladeneinheiten haben. Als Hauptmieter war die Deutsche Bahn im Gespräch, daher auch der markante Titel für den Bau.
Doch nun habe es seit drei Jahren keinen Fortschritt mehr gegeben, sagt Leibnitz. Zuletzt war das Projekt im März Thema im Rathaus. Vertreter der Bahn wiesen dabei das Interesse an dem neu gebauten Mietobjekt zurück. Das Unternehmen will lieber vorhandene Büros in der Stadt nutzen. Der Investor des Neubaus hingegen wollte nun auf gleicher Fläche ein Gebäude mit studentischen Wohnungen, Hotel und Büros bauen. Dafür jedoch gibt es derzeit keine Genehmigung der Stadt.
Damit bleibt der Strehlener Straße eine Brachfläche. Zwar sieht der Rahmenplan für die Südvorstadt vor, dass der Streifen entlang der Bahnschienen durchaus bebaut werden könnte. Diese Vision gilt allerdings langfristig, könnte auch erst in 20 bis 30 Jahren Realität werden. Weitere Interessenten für einen Neubau an der Trasse gibt es derzeit nicht. Zudem muss der Stadtrat den Rahmenplan erst noch beschließen. Das soll Anfang 2016 so weit sein. Eine Baugenehmigung ist damit aber dennoch nicht erteilt. Gern würde die Stadt wissenschaftsnahe Bauprojekte unterstützen. Aber weder die TU Dresden noch andere Forschungseinrichtungen haben bisher Interesse an den Flächen gezeigt, sagt die Stadtplanerin.
Die Anwohner in den nahen Wohngebieten der Südvorstadt hätten davon einen besonderen Nutzen. Neue Gebäude würden den Lärm von den Bahngleisen abhalten. Derzeit gibt es keine Schutzwände, die den Damm mit den Schienen abgrenzen. Allerdings fahren die Züge an dieser Stelle auch nicht besonders schnell, weil sie im Hauptbahnhof ohnehin halten würden oder dort langsam fahren müssen.