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Familienkompass

Was machen Eltern toller Kinder anders?

Beim Erziehen sollte man manchmal rückwärts zählen. Warum, erklärt Bestsellerautorin Danielle Graf.

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Herrlich, wenn sich alle lieb haben.
Herrlich, wenn sich alle lieb haben. © 123.rf

Eltern kriegen eigentlich immer eins drauf – vor allem von Nicht-Eltern oder Leuten, deren Kinder längst aus dem Haus sind. Je nach Argumentationsstandpunkt verwöhnen sie zu sehr oder sind zu streng, fordern zu viel oder lassen alles laufen. Dabei wollen sie doch nur eins: fröhliche, gesunde und wohl erzogene Kinder. 

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Die Realität sieht oft anders aus. Die Kinder schlafen nicht im eigenen Bett, werfen sich gern mal wütend auf den Boden und später, in der Schule, haben sie wegen des Leistungsdrucks Kopfschmerzen. Danielle Graf weiß, wie es auch anders geht. Ihr Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ ist ein Bestseller – und der gleichnamige Familienblog hat mehr als 35 Millionen Aufrufe. Sächsische.de sprach mit ihr.

Frau Graf, was machen Eltern toller Kinder denn nun richtig?

Sie haben diesen Anspruch gar nicht. Der dänische Familientherapeut Jesper Juul hat einmal gesagt, die besten Eltern, die er kennt, machen 20 Fehler am Tag. Ich muss nicht die beste Mutter sein. Es reicht völlig aus, gut genug zu sein. Kinder haben Resilienz. Sie können auch mal falsche Entscheidungen oder unangenehme Sachen verarbeiten. Das gehört zum Leben dazu. Ich muss meinem Kind keine perfekte Kindheit bieten. Wenn ich den eigenen Anspruch herunterschraube, die Entwicklung freudig ohne Druck auf das Kind begleite, entwickelt sich eine gute Beziehung, ein gesundes Selbstbewusstsein.

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