Von Annett Kschieschan
Räume aus Licht“ wollen sie schaffen. Gebaut aus Synthesizer-Musik, ausgelegt mit meditativen Klangteppichen. Die Musiker und Komponisten Jan Bilk und Tomas Nawka, besser bekannt unter dem Namen „Servi“, experimentieren seit über zwanzig Jahren mit Musik und Licht. Am 27. September kommen sie mit ihrem Projekt „Kirche im neuen Licht – Kirche im neuen Klang“ in den Bautzener St. Petri Dom. Dort wollen sie laut Programmankündigung ein „multimediales Konzert mit meditativer Musik, Licht- und Diaprojektionen“ aufführen.
Bilder- und Farbeffekte
Synthesizer in der Kirche? Diaprojektionen neben sakraler Kunst? Was auf den ersten Blick nach dem Versuch klingt, zwei Welten, die augen- und ohrenscheinlich nichts gemeinsam haben, zusammenzuführen, hat sich inzwischen längst zum Besuchermagnet in ganz Deutschland entwickelt. Auf Leinwände projizierte Bilder und Farbeffekte, dazu sphärisch-harmonische Klänge und per Sprachcomputer erzeugte Worte inmitten der weihevollen Kirchenatmosphäre – das ist „Servi“. Und das wollen Jan Bilk und Tomas Nawka den Bautzenern und ihren Gästen in einer Woche bieten. Begleitet werden die beiden Künstler von Carolina Eyck (E-Violine, Viola) und Arndt-Werner Bethke (Konzert- und Jazzgitarre).
Spiel am Thereminvox
Die erst 14-jährige Carolina Eyck gehört zu den wenigen Künstlern weltweit, die das Thereminvox virtuos beherrschen. Das an ein Möbelstück erinnernde Instrument wurde 1922 in Russland erfunden. Die Töne werden mit Hilfe von Magnetfeldern erzeugt, die durch Körperbewegungen verändert werden. Jan Bilk und Tomas Nawka, die beide „Sorbisch“ als ihre Muttersprache angeben, haben zunächst unter dem Namen „Servi pacis“ und später als „Servi“ die moderne kirchenmusikalische Szene der DDR geprägt. Bilk wurde 1958 in Bautzen geboren und studierte an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin, wo er später auch selbst lehrte. Tomas Nawka, Jahrgang 1957, stammt aus Chemnitz und entschied sich nach dem abgeschlossenen Medizinstudium und der Tätigkeit als niedergelassener Arzt 1988 für die Arbeit als Musiker.
Karten gibt es zum Preis von 19,80 Euro im Bautzener SZ-Treffpunkt.