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Was man aus einem Kreisverkehr machen kann

Die Verkehrsinsel an der Oberbrücke wird neu gestaltet. Der Pflegeaufwand soll dadurch sinken.

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Von Jens Hoyer

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben sich gestern als Landschaftsgestalter betätigt. Eine Landschaft im Kleinen, mitten im größten Trubel der belebtesten Straße der Stadt – auf der Insel des Kreisverkehrs an der Oberbrücke. Dort entsteht ein neues Stück Natur. „Die Insel war nicht mehr zeitgemäß. Außerdem wollen wir den Pflegeaufwand reduzieren“, sagte Maja Köhler vom Planungsamt der Stadt.

Aufwand reduzieren, dass heißt weniger Rasen, der regelmäßig gestutzt werden muss. Und weniger Saisonbepflanzung mit Blumen. Die muss immer erneuert und im Sommer manchmal täglich gewässert werden. Und das in einem belebten Kreisverkehr mit entsprechend hohem Risiko für die Mitarbeiter. Ganz auf die Frühlings- und Sommerblumen will Stadtgärtner Gerd Lauterbach indes nicht verzichten. „Auf einem Teil der Verkehrsinsel bleibt die Saisonbepflanzung“, sagte Maja Köhler. Auf dem anderen Teil wurde gestern Kies aufgeschüttet. Dort sollen dekorative Gräser wachsen – aber eben kein Rasen. Außerdem kommen Stauden unterschiedlicher Größe auf die Insel, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen.

Mit dieser Bepflanzung hat die Stadt auf ihrer neuen Grünanlage an der Ritterstraße gute Erfahrungen gemacht. Vor drei Jahren war die Abrissfläche eines Hauses mit Bäumen und Stauden bepflanzt worden. Alles ziemlich stressresistent bei Wassermangel im Sommer und leicht zu pflegen. Einmal herunterschneiden im Frühjahr und ein bisschen Baumpflege, viel mehr sei dort nicht nötig, sagte Maja Köhler.

Die anderen drei Kreisverkehre in Döbeln sind auch ziemlich pflegeleicht gestaltet. Die Insel am Finanzamt ist im japanischen Stil gehalten. Die im Kreisel Bahnhofstraße ist mit Sträuchern, Rosen und Lavendel bepflanzt. Auf der Insel am Kreisverkehr in Döbeln Ost stehen nur Büsche. Die Pflege wollte mal der Toom-Baumarkt übernehmen, sagte Maja Köhler. Man sei aber wegen der Gestaltung nicht unter einen Hut gekommen.

Vielleicht im kommenden Jahr bekommt Döbeln seinen Kreisverkehr Nummer fünf am Hauptbahnhof. Wie die Insel gestaltet wird, weiß man im Planungsamt noch nicht. Nur so viel: Das Land Sachsen als Bauherr übernimmt nur die Kosten fürs Anlegen eines schnöden Rasens.