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Was passiert mit dem Radeburger Markt?

Manch Zille-Städter hat gedacht, dass nach dem Faschingsumzug noch einmal gebaut wird. Doch bisher ist nichts passiert und neue Steine sind weiter locker.

Von Sven Görner
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Die Neugestaltung des Radeburger Marktes im vergangenen Jahr sorgt noch immer für Diskussionen. Die Stadt hat der Baufirma eine Frist zur Nachbesserung gestellt.
Die Neugestaltung des Radeburger Marktes im vergangenen Jahr sorgt noch immer für Diskussionen. Die Stadt hat der Baufirma eine Frist zur Nachbesserung gestellt. © Norbert Millauer/Archiv

Radeburg. Wohl kaum ein anderes Stadtthema wurde im vergangenen Jahr und bis hinein ins neue so heftig diskutiert wie die Neugestaltung des Marktes. Zum einen, weil das Zeitfenster fürs Bauen knapp bemessen war. Schließlich war es von Anfang an Konsens gewesen, dass das Umzugswochenende als Höhepunkte der Fünften Jahreszeit in Radeburg sowohl 2019 als auch 2020 wie gewohnt stattfinden sollte.

Die eigentliche Debatte entbrannte dann allerdings, als nach dem Entfernen der alten Steine die ersten Flächen der Marktinsel neu gepflastert waren. Bereits da wurden schon Fragen laut, ob das Material und die Art des Verlegens dem entsprechen, was die Stadt in Auftrag gegeben hat. Zweifel gab es bei Stadträten ebenso wie bei nicht in das Vorhaben einbezogenen Bürgern. Zwar wurden Pflasterabschnitte nachgebessert, aber bei manchen Stadträten blieb ein ungutes Gefühl.

Schließlich wurde auf Betreiben der Räte von der Stadtverwaltung ein Gutachter beauftragt, den Inselbereich auf Herz und Nieren zu prüfen. Zu spät, wie manche Stadträte befanden. Möglicherweise hätte man sonst eher gegensteuern können. Bis zum Umzug Ende Februar waren die Arbeiten zwar noch nicht ganz abgeschlossen, das Zelt konnte aber dort dennoch aufgebaut werden. Wer in diesem unterwegs war, merkte aber schnell, dass viele der neuen Pflastersteine locker waren.

Manch Radeburger hat daher wohl auch gedacht, dass dort nach dem Zeltabbau noch einmal richtig gebaut wird. Passiert ist allerdings so gut wie nichts. Nun bestätigt Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos), dass die Marktplatz-Baustelle leider noch immer nicht fertiggestellt ist. 

„In den letzten Wochen wurden Restarbeiten an den Fußwegen und der umlaufenden Fahrbahn durchgeführt.“ Zudem stehen noch Leistungen an der Brunnentechnik, der Elektrik und den versenkbaren Medienanschlüssen aus, deren Ausführung bereits abgestimmt sei.

Der Hauptpunkt ist allerdings noch nicht geklärt: „Uneinigkeit herrscht zwischen der Stadt als Auftraggeber und der ausführenden Baufirma über die Qualität der Pflasterflächen sowohl auf der Marktinsel als auch der Parkflächen“, so die Rathauschefin. 

Bei den Pflasterflächen sei es wichtig, eine langfristige Nutzung zu gewährleisten. Aber auch ästhetische Fragen spielten eine Rolle. Beide Aspekte seien im Rahmen des durch die Stadt beauftragten Gutachtens untersucht worden. 

 „Aufgrund der schlechten Ergebnisse zumindest für Teilbereiche wurde die Abnahme bisher verweigert und eine gesetzlich vorgeschriebene Frist zur mangelfreien Nachbesserung bis Ende Mai gesetzt.“ Zudem wurden weitere Flächen untersucht, jetzt im Bereich der Fahrbahn und der Parkplätze. Die Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet.

„Die Firma hat Vorschläge für eine Nachbesserung gemacht, noch ist aber nichts entschieden“, sagt Michaela Ritter. Dass tatsächlich Teile des Pflasters wieder ausgebaut werden, die Firma eine längere Gewährleistung übernimmt oder aber die Stadt weniger bezahlt, sind nur drei denkbare Optionen.

„Bis zum Ablauf der Nachbesserungsfrist Ende Mai müssen wir jetzt aber erst einmal warten“, ergänzt die Bürgermeisterin.

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