Von Reinhard Kästner
Bereits mehrfach hat der Besitzer des ehemaligen Kindergartens in Haßlau gewechselt. Wie Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses informierte, verlangt der neue Grundstücksbesitzer den Ausbau der Wäschemangel. Diese befindet sich in einem Anbau an das Gebäude.
„Es stellt sich die Frage: Wird die Rolle überhaupt noch benötigt? Um das zu erfahren, haben wir Briefe an die Einwohner geschickt“, sagt der Bürgermeister. Der Rücklauf soll bis heute erfolgen. Bisher seien jedoch sehr wenige Antworten eingegangen.
Aus ökonomischer Sicht ist die Wäscherolle ein Verlustgeschäft: Jährlichen Einnahmen in Höhe von 157 Euro stehen Ausgaben von 360 Euro gegenüber. „Wenn die Mangel weiter gewünscht ist, müssen wir nach einem neuen Raum Ausschau halten, wobei wir kein kommunales Grundstück in Haßlau haben“, betont Veit Lindner. Für die Herrichtung eines solchen Raumes, der angemietet werden müsste, rechnet die Stadt mit rund 4000 Euro Umbau- und Einrichtungskosten. Ursprünglich war der Umzug der Rolle ins neue Dorfgemeinschaftshaus geplant. Dort ist jetzt aber die Gemeindebibliothek untergekommen. Zudem sei dieser Raum für die Rolle zu klein.
Einwohner entscheiden
„Ist das Betreiben einer Wäschemagel überhaupt eine kommunale Aufgabe? Früher wurden doch die Wäscherollen von Privatleuten betrieben“, fragte Stadtrat Erwin Weist. Die Wäscherolle sei als Erbe der einstigen Gemeinde Haßlau bei deren Eingemeindung an die Stadt Roßwein gegangen. „Wir warten jetzt die Reaktion der Einwohner ab, ehe wir eine Entscheidung treffen“, meinte Veit Lindner. Nach einem Umzug der Rolle werde sich mit Sicherheit die Nutzungsgebühr erhöhen. Dass die Rolle doch von einigen Haßlauern genutzt wird, machte Stadtrat Christian Senftleben deutlich, dessen Familien auf die Mangel schwört. Auf jeden Fall dürfe das Gerät nicht verschrottet werden, sondern gehöre in ein Museum, sollte die Wäscherolle nicht mehr benötigt werde.