22. FEBRUAR
„Völlig entkräftet und bewußtlos aufgefunden“ wurde in Löbau ein Wanderer, ein 55-jähriger Maler aus Breslau; „man überführte ihn zum städtischen Krankenhaus, wo er am Abend gestorben ist“. Die „Sonntag’sche Gärtnerei“ ist in den Besitz der Stadt Löbau üb
23. FEBRUAR
Seit nunmehr zehn Jahren verschwunden ist der Grenzaufseher Richter aus Deutsch-Georgenthal. „Man vermutete ursprünglich, daß ihn Pascher (Schmuggler) beseitigt hätten; es war indes nie etwas Bestimmtes über den Verbleib des Vermißten zu erfahren. Nunmehr hat das Finanzministerium beim Amtsgericht Sayda die Todeserklärung Richters beantragt“.
24. FEBRUAR
Einen Sonderzug ins Riesengebirge hatte der „Deutsche Gebirgsverein für das Jeschken- und Isergebirge“ veranstaltet. „Der Andrang war so gewaltig, daß der Kartenverkauf schon einige Tage vorher gesperrt werden mußte; rund 700 Personen nahmen am Ausflug teil“.
25. FEBRUAR
Wegen des „Abhandenkommens einer Peitsche“ gerieten auf der Haida-Röhrsdorfer Straße am Fuchsberg der Kutscher Oppitz und der Glasschleifer Foretnik in Streit, wobei F. dem O. mit der inzwischen wiedergefundenen Peitsche wiederholt über den Kopf schlug und ihm mehrere Verletzungen beibrachte. O., der an einer chronischen Krankheit litt, ist plötzlich verstorben. „Betreffs Feststellung der Todesursache wird nun eine gerichtliche Obduktion erfolgen“. Eine Beratung zur „Verschmelzung der Ortskrankenkassen Spremberg, Neusalza, Ober- und Niederfriedersdorf fand im „Ratskeller“ von Spremberg statt. „Die Besprechung endete damit, daß man das Versicherungsamt bzw. den Bezirksausschuß ersuchte, die Krankenkassen so wie sie jetzt sind, bestehen zu lassen, da sie allein schon leistungsfähig seien“.
26. FEBRUAR
Den Tod durch Erfrieren“ fand ein Mann aus Liegnitz. „Er hatte sich in einem Anfalle von Geistesstörung nachts heimlich, nur mit einem Hemd bekleidet aus dem Hause entfernt und wurde am anderen Morgen auf dem Friedhof tot aufgefunden“.
27. FEBRUAR
In einer Sitzung der „Gesellschaft für die Geschichte Zittaus“ gab Oberlehrer Dr. Bruhns nähere Erläuterungen über Schenkungen für das Zittauer Museum. „Möglich geworden seien diese Anschaffungen durch das „freundliche und sehr dankenswerte Entgegenkommen mehrerer Herren, die 75, 150, 300 und 500 Mark für diese Zwecke geleistet haben. Dringend notwendig sei aber, daß endlich und mit größter Beschleunigung seitens der Stadt der Umbau begonnen wird und den unglückseligen Umständen, wie sie jetzt herrschen, ein Ende bereitet wird … Zurzeit lasse sich Zittau in jeder Hinsicht durch andere Museen überflügeln: Görlitz, Bautzen haben schon vieles an sich gezogen. Auch das sächsische Landesmuseum in Dresden, das in dieser Woche eröffnet wird, bedeute für Zittau eine große und gefährliche Konkurrenz!“ (mo)
Quelle: Christian-Weise Bibliothek Zittau
Wissenschaftlicher und heimatgeschichtlicher Altbestand