Von Karsten Bär
Gröden. Bislang gehören sie nicht zum üblichen Anblick in unseren Breiten: Wer zufällig auf die kleine Herde von fünf Wasserbüffeln stößt, die an der Pulsnitz bei Gröden einen Steinwurf nordwestlich von Gröditz weiden, wird wohl staunen.
Doch inzwischen sind die aus Asien stammenden Tiere hier zu Hause. „Vorerst ist das Ganze nur ein Experiment“, erklärt Rolf Hahndorf, Geschäftsführer des Grödener Agrarbetriebes Schradenfrucht GmbH, der sich die Tiere angeschafft hat. Der Landwirt will testen, ob die Büffel als „Landschaftspfleger“ auf den häufig überschwemmten Wiesen in der Pulsnitzniederung im Schradenland eingesetzt werden können. Wenn die Tiere mit diesen besonderen Bedingungen zurecht kommen, könnte das Experiment allerdings Schule machen – und Büffelfleisch und Büffelkäse ein gängiges Produkt aus der Region werden.
Mit den Flächen in der Nähe der Pulsnitz hatte Rolf Hahndorf in den vergangenen Jahren nur Ärger. „Die stehen bis zu neun Monate im Jahr unter Wasser“, so der Schradenfrucht-Geschäftsführer. „Wir müssen erst einmal sehen, ob es überhaupt funktioniert“. Man stehe im Kontakt mit einer Universität, die sich für die Haltung von Wasserbüffeln unter den relativ schwierigen Bedingungen interessiert und eventuell Untersuchungen anstellen wird. Bevor jedoch keine handfesten Ergebnisse vorliegen, bleiben Wasserbüffel auf Weiden bei Gröditz wohl weiterhin Exoten.