Von Christiane Raatz
Ein findiger Landwirt im Kreis Riesa-Großenhain hatte passend zum Fest eine einmalige Idee: den Weihnachtsbraten für Eilige. „Wir brutzeln Gans, Ente oder Fasan nach hauseigenem Rezept im Backofen“, erklärt Lothar Noack, Chef des Hofguts Am Kaltenbach. Verpackt in spezielle Assietten, können die Kunden den fertigen Braten mitnehmen – natürlich mit Soße. Zu Hause nur kurz in die Röhre schieben und das Festessen ist fertig.
Zum ersten Mal bietet Noack in diesem Jahr den Service an. Seine Kunden haben ihn auf die Idee gebracht. „Viele haben keine Zeit, wollen aber auf einen frischen Braten nicht verzichten“, sagt Noack. Rund 50 Bestellungen sind bisher eingegangen. Er sieht darin eine neue Chance auf dem Markt. „Wir wollen diese Angebote in Zukunft noch ausbauen.“
Auch Teichwirt Tilo Groß aus Schönfeld reagiert auf die veränderten Wünsche seiner Kunden. „Wir planen die Produktion von Karpfennuggets“, sagt er. Innerhalb weniger Minuten lassen sie sich erwärmen und verzehren.
Was bei großen Discountern schon lange im Trend liegt, entdecken jetzt auch immer mehr Bio-Höfe für sich: Essen, das schnell zubereitet werden kann, ohne großen Aufwand und Anstrengung. Die Welle erreicht die Direktvermarkter, bestätigt Karl-Heinz Miosga von der Direktvermarktung in Sachsen. Der Unterschied zum Supermarkt: Die Ware stammt aus der Region, meist wird nach Bio-Richtlinien produziert.
Statistiken zeigen, dass die Deutschen immer seltener den Kochlöffel schwingen. Rund eine Stunde und sechs Minuten wenden Frauen jeden Tag auf, um Mahlzeiten zuzubereiten, ergab eine Studie des Statistischen Bundesamtes. Anfang der neunziger Jahre waren es noch knapp 20 Minuten mehr.
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