Von David Nissen
Der Frühling hat gerade begonnen und Weihnachten ist längst Schnee von gestern. Doch einem Weihnachtsstern in der Hopfgartenstraße ist das völlig einerlei. Prächtig rot leuchtet er in der gemütlichen Wohnung von Doris Hoffmann. Trotz der wärmeren Temperaturen wachsen weiterhin rote Blätter aus der Pflanze.
Als die 68-Jährige den Weihnachtsstern am 23. Dezember 2011 von ihrer Tochter zum Geburtstag geschenkt bekam, ahnte sie noch nicht, dass zwei Jahre später die ersten Blüten wachsen würden. Dreimal musste sie ihn bereits umtopfen. Symbolisch für die Jahreswechsel stecken zwei kleine Schornsteinfeger im Blumentopf. Dass der Weihnachtsstern jetzt blüht, ist kein Zufall. Im Vorfeld hat sich Doris Hoffmann über die richtige Vorbereitung informiert. „Die Pflanze muss das Jahr über im Dunkeln stehen und zur richtigen Zeit in die Sonne gestellt werden, ansonsten wird nichts passieren“, fasst die Pflanzenliebhaberin ihr Vorgehen zusammen. Anfang November war der richtige Zeitpunkt. Denn einen Monat später erstrahlte die Blume in ihrer roten Pracht. Sobald wieder grüne Blätter wachsen, gehöre die Pflanze zurück in den Schatten. Sie will andere Weihnachtssternbesitzer ermutigen, nicht aufzugeben. Schließlich blühe ihre alte Pflanze nun auch zum ersten Mal.
Die gebürtige Erfurterin hat vorher 14 Jahre mit ihrem Partner Hermann Schneider in Hessen gelebt. Dort konnte sie ihrem Hobby im Garten nachgehen. „Ich hatte dort viele Rosen, weißen und dunklen Flieder, viele Frühjahrsblüher und ein ganzes Dahlienbeet.“ Nun dient der Balkon als Ersatz. Im Hausflur ergrünen bereits Töpfe voller Geranien, die nur darauf warten, den Balkon verschönern zu dürfen. Er liegt im 10. Stock, und von dort hat sie eine gute Sicht. „An sonnigen Tagen kann ich bis nach Tschechien sehen“ erzählt Doris Hoffmann. Auch die Frauenkirche sei sehr gut sichtbar. Seit sieben Jahren wohnt das Paar nun in Dresden. Sie sind inzwischen 22 Jahre zusammen. Der ehemaligen Angestellten gefällt es gut in der Stadt. Aus ihrer Wohnung möchte sie nicht mehr ausziehen. Sie schmiedet bereits Pläne für die Zukunft. „Mich reizen Orchideen, die sind so empfindlich. Sie sind zwar teuer, aber das ist es wert. Ich kaufe eine und experimentiere damit herum“, kündigt sie an.