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Weinböhla baut weiter Schulden ab

In diesem Jahr wird der Ort die Hälfte seiner Schulden tilgen. Doch hat das Rathaus mit steigenden Kosten zu kämpfen.

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Weinböhlas Bürgermeister Reinhart Franke (CDU) ist zu beneiden. Während seine Kollegen in anderen Kommunen mehr oder weniger nur noch die Schulden der Orte verwalten, kann Weinböhla Schulden tilgen. Allein in diesem Jahr wird die Gemeinde knapp zwei Millionen Euro des gut vier Millionen Euro großen Darlehens zurückzahlen. Danach hat Weinböhla Verbindlichkeiten von rund zwei Millionen Euro bei Banken. Das entspräche einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 200 Euro. Die durchschnittliche Verschuldung der Kommunen im Freistaat, die pro Person bei 779 Euro liegt, unterschreiten die Weinböhlaer damit deutlich. Bis der Ort schuldenfrei sein wird, werde es aber noch einige Jahre dauern, sagt Franke.

Denn auch in Weinböhla gibt es Probleme. Der jüngst beschlossene Haushalt ist zwar stabil, aber mit einem Minus von rund 811 000 Euro nicht ausgeglichen. Zwar handele es sich dabei um Abschreibungen, die bis 2016 gegen das Eigenkapital gerechnet werden können. Es zeigt aber an, dass dem Rathaus nicht viel Spielraum bleibt. Schuld daran habe vor allem die Kreisumlage. Die belastet den Haushalt dieses Jahr mit 2,7 Millionen Euro. Das ist fast doppelt so viel wie im Jahr 2007.

Und Franke sieht ein weiteres Problem: „Der Freistaat hat die Pauschalen für die Kindergartenzuschüsse seit Jahren nicht erhöht“, kritisiert er. Weil in Weinböhla immer mehr Kinder in Einrichtungen betreut werden, steigen die Zuschüsse der Gemeinde auf etwas mehr als drei Millionen Euro an. Das ist eine halbe Million Euro mehr als noch 2012. „Die Zuschüsse des Freistaats müssen angepasst werden“, fordert Franke daher. (ps)