Auch im Erholungsort Weinböhla will man künftig auf den mobilen Kleintourismus setzen. Schon in diesem Jahr war geplant, eine Fläche des gemeindeeigenen Elbgaubades abzuteilen und darauf etwa fünf Stellplätze für Wohnmobile oder für Wohnwagen anzulegen.
Komfort für die Camper
„Diese Pläne haben wir zwar vorerst zu Gunsten des wichtigeren Kindergartenausbaus zurückgestellt, aber im nächsten Jahr geht das ganz sicher los“, sagt Weinböhlas Bauamtschef Lutz Heinl.
Die nötigen Flächen ließen sich problemlos im Badgelände „abzweigen“. Für rund 25000 Euro soll dann allerdings noch eine Servicestation dazukommen.
Deren wichtigster Bestandteil sei eine Entsorgungsanlage für die mobilen WC-Anlagen der Camper. Doch auch Frischwasser- und Elektroanschlüsse sollen über diese Station den Komfort für die Camper sicher stellen.
Für Weinböhla wäre dieser Schritt konsequent, aber zugleich echtes Neuland. Die Großgemeinde betreibt keinen eigenen Campingplatz. Man verweist Touristen bisher auf den nahen Campingplatz in Oberau oder gleich nach Coswig oder das Sonnenland-Camp in Moritzburg.
Gute Auslastung in Coswig
Gerade die Coswiger haben es vorgemacht, wie man mit den seit Jahrzehnten brach liegenden Möglichkeiten vor der eigenen Tür etwas auf die Beine stellt.
Sie bauten kurzerhand das bis dato nur als Parkplatz genutzte Vorland der Kiesgrube in Kötitz zu einem Campingplatz um.
Für die Sicherheit der Dauercamper wurde ein übermannshoher Zaun um das ganze Areal gezogen und jeder Stellplatz mit einem Frischwasser und einem Stromanschluss versorgt.
Fast jährliche Auszeichnungen des ADAC für Sicherheit, Sauberkeit und andere Dinge der Campingwelt sprechen für sich. Doch noch mehr spricht die Auslastung des Coswiger Platzes für sich.
Nach schleppenden Beginn im Jahre 2002 hat sich der Platz inzwischen in der Campingszene etabliert. Im Sommer ist hier der Platz knapp. Offenbar haben viele Touristen die Chance erkannt, die sächsische Hauptstadt von der Peripherie her zu erkunden. Genau darauf setzen jetzt auch die Weinböhlaer Ratsleute.
Ihr Kalkül setzt bei der guten Lage des Elbgaubades an. „Wir hoffen, dass die Camper nicht nur eine Nacht bleiben, sondern vielleicht zwei oder drei und von hier mit der Bahn nach Dresden oder Moritzburg fahren“, sagt Rathausmitarbeiterin Brigitte Meyer.
Torsten Oelsner