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Weißenbergs Pfarrer geht nach Wilthen

Weißenberg. Familie Pyka nimmt nach 19 Jahren Abschied von kirchlicher Arbeit und christlichem Engagement in der Stadt.

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Von Kerstin Fiedler

Bereits seit dem vorigen Jahr war klar, dass sich Kati und Christoph Pyka nach einer neuen Pfarrstelle umsehen müssen. Der Kirchenvorstand hatte es ihnen nahe gelegt und war der Meinung, dass ein Wechsel in Weißenberg gut täte. „Normalerweise wechselt ein Pfarrer so aller zehn Jahre seine Stelle“, weiß Christoph Pyka. Deshalb war er auch froh, dass er und seine Familie sogar 19 Jahre lang in Weißenberg leben und arbeiten konnten. „Also gingen wir auf die Suche. Es gab einige freie Stellen in Sachsen. Aber wir wollten gerne in der Lausitz bleiben“, sagt Christoph Pyka. Somit war die ausgeschriebene Stelle in Wilthen die „erste, die uns wirklich interessierte“, sagt Pyka. Er bewarb sich.

Als einer von drei Pfarren wurde er also zum Gottesdienst eingeladen. „Mein Probegottesdienst war am Ostermontag. Die Kirche war gut besucht. Gleich nach der Predigt stellten wir uns den Fragen der Gemeindeglieder. Und anschließend folgte noch die Befragung durch den Kirchenvorstand“, erinnert sich Christoph Pyka. „Danach brauchten wir erst einmal ein gutes Essen“, schmunzelt Kati Pyka, die mit Leib und Seele Pfarrfrau ist und ihren Mann unterstützt, wo sie kann. Allerdings ist ihr derzeit nicht zum Schmunzeln. Der Abschied fällt schwer. „Gerade, wenn ich in der Stadt angesprochen und gefragt werden, warum wir gehen, überfällt mich doch große Traurigkeit“, gibt die freundliche Frau zu. „Ich bin hier zur Pfarrfrau geworden“, sagt sie. Auch für Tochter Anna-Theres ist es nicht gerade leicht. Sie besucht derzeit noch die Mittelschule in Weißenberg, die dieses Jahr schließt. Nun wird sie die letzte und entscheidende Klasse in Wilthen absolvieren, ohne Schulfreunde aus Weißenberg, die voraussichtlich im Klassenverbund wechseln.

In Wilthen hat sich die Familie auch schon das neue Domizil angeschaut. „Größer, aber viel niedrigere Räume. Hoffentlich passen die Möbel“, sagt Kati Pyka. Fehlen wird den beiden dort vor allem der herrliche Blick aus den Fenstern des Pfarrhauses. „Und die Sonnenuntergänge“, sagen beide.

In Wilthen hat der Pfarrer eine wesentlich größere Gemeinde als in Weißenberg zu betreuen. „Allerdings viel konzentrierter. Das hat auch Vorteile“, sagt Christoph Pyka. Nach der Einführung am 2. September will sich die Familie langsam einarbeiten. „Wir wollen alle Vorhaben gemeinsam mit der Gemeinde angehen“, sagt der Pfarrer. Was sich bewährt hat, soll es auch weiter geben. Und auch Kati Pyka hofft, einige ihrer Ideen umsetzen zu können. Sie würde sich freuen, beim Hospizdienst in Wilthen etwas bewegen zu können. Denn diese ehrenamtliche Arbeit hat sie auch in Weißenberg gemacht.