Weißkeißeler Räte vergeben letzte Aufträge

Weißkeißel. In ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause lagen den Räten in Weißkeißel noch einige Beschlüsse vor. Die Verwaltung hatte darauf gedrängt, weil sonst erst nach der Konstituierung des neuen Rats im September die Aufträge vergeben werden könnten – oder aber womöglich noch eine Sondersitzung nötig wäre. Das aber wollten Gemeinderat und Verwaltung vermeiden. Und so gingen alle Anträge durch.
Asphalt wird ausgebessert
Großflächig werden in den nächsten Wochen schadhafte Asphaltflächen wiederhergestellt. Das betrifft vor allem die Teichstraße. Ausgeschrieben wurde dieser Auftrag zusammen mit der Stadt Weißwasser. So habe man ein günstigeres Angebot erzielt. An der Ausschreibung hatten sich acht Unternehmen beteiligt, fünf gaben letztlich ihre Angebote ab. Das wirtschaftlichste kam von der Firma Bitunova GmbH aus Rositz. Sie bekam den Zuschlag für den Auftrag, der durch Fördermittel in Höhe von 44 700 Euro finanziert wird.
Vergeben wurde ebenso der Auftrag zur Errichtung eines Hausanschlusses für die Schmutzwasserversorgung am Lindenweg. Aus zwei Angeboten entschied sich der Gemeinderat für die Firma Straßen- und Pflasterbau Noack GmbH aus Sagar. In dem Baugebiet am Flussgraben wuchs vor 20 Jahren nichts als Gras. Weil sich dort nichts tat, hatten Behörden der Gemeinde nahegelegt, das Baufeld aufzuheben. „Zum Glück haben wir das nicht gemacht“, so Bürgermeister Andreas Lysk. Jetzt ist dort eins von zwei Häusern anzuschließen. Die Gemeinde hofft auf einen zweiten Bauboom. Man freue sich, „dass wieder neue Leute nach Weißkeißel ziehen wollen“, hieß es.
Am Gerätehaus umentschieden
Am Feuerwehrgerätehaus soll ein Schleppdach an- und damit die Ostseite so umgebaut werden, dass die Kameraden die Fläche darunter als Freisitz nutzen können. Ursprünglich wollte die Gemeinde eine Containerumhausung für eine Netzersatzanlage bauen lassen. Zweimal war die Maßnahme im vorigen Jahr ausgeschrieben – beide Male erfolglos. Daraufhin habe man noch einmal umgedacht und sich dann für das Schleppdach entschieden. Bis Ende Oktober soll das fertig sein. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, sollen zwei Aufträge für Tief- und Hochbauleistungen ausgeschrieben werden. Der Bürgermeister bat um Vollmacht zur Auftragsvergabe, um keine Sondersitzung einberufen zu müssen. Dem folgten die Räte und erteilten ihm einstimmig grünes Licht.
Selbiges bekam Andreas Lysk auch zur Beschaffung einer mobilen Spielfeldbande mit Netzen und zwei Toren – einer aus dem TV bekannten Umrandung für Minifußball. Finanziert werden soll der Kauf aus einem Regionalbudget der Leader-Region Östliche Oberlausitz. Deren Mitgliedsgemeinden hatten sich geeinigt, die 200 000 Euro für Kleinprojekte auf die Gemeinden aufzuteilen.
In Weißkeißel soll das Geld Kindern und Jugendlichen zugutekommen. Die wünschen sich seit Längerem zwei Hockey-Tore für die asphaltierte Freifläche im Freizeitpark, wo sie auf Inlinern Hockey spielen. Mit den Fördermitteln aus dem Leader-Topf sollen sie die Tore bekommen. Aber nicht nur das. In den Abmessungen von 20 mal 13 Metern passt die mobile Anlage unter den Pavillon im Freizeitpark, so dass die Kinder sogar wetterunabhängig trainieren und Turniere spielen können. Auch sei die zerlegbare Anlage in Nachbarschaftshilfe an Umlandgemeinden auszuleihen. Einstimmig befürworteten die Räte die Ausgabe von 10 812 Euro, darunter ein Eigenanteil von 2 162 Euro. Bedenken hatten sie allerdings wegen Vandalismus. Man werde Möglichkeiten der Überwachung, beispielsweise mit einer Kamera, prüfen.
Auch schwierige Themen gemeistert
Die letzte Sitzung vor der Sommerpause war zugleich die letzte Sitzung überhaupt in der bisherigen Zusammensetzung. „Der Gemeinderat kann für sich in Anspruch nehmen, dass im Rahmen der Möglichkeiten viel passiert ist. Wir können stolz darauf sein, was sichtbar und unsichtbar geschaffen wurde“, erklärte Bürgermeister Andreas Lysk. So blieben die gemeindlichen Steuern in den vergangenen fünf Jahren stabil. Es wurde kein Kredit aufgenommen, aber trotzdem investiert. Als Beispiele dafür nannte er die Anschaffung des neuen Einsatzfahrzeugs für die Feuerwehr, eines Multicars und eines Transporters für den Bauhof, die Außensanierung und Gestaltung des Spielplatzes an der Kita wie auch den Umbau der Toiletten im Dorfgemeinschaftshaus. Es habe zwar nicht alles geklappt, aber das Meiste so, wie es sich Räte und Verwaltung vorgestellt hatten, sagte er. Andreas Lysk erinnerte ebenso an die Unterbringung der Asylbewerber und die Demonstrationen dagegen. Man habe sich sehr sachlich damit auseinandergesetzt, wobei nicht alle einer Meinung waren. Das aber sei gut und richtig gewesen. So sei das Thema „trotz allem gemeistert worden“.
Besonderer Dank ging an die Räte Angela Schulze (SPD) und Gemeindewehrleiter René Glowna (Freie Wähler), die im nächsten Rat nicht mehr vertreten sein werden. Neu sind dafür Karsten Abraham (Freie Wähler) und Ronald Müksch (AfD). Im September wird sich in Weißkeißel der neue Gemeinderat konstituieren. Bürgermeister Andreas Lysk freut sich darauf, was die Arbeit mit dem neuen Rat bringt.