Autofahrer, die aus der Stolpener, Neustädter oder Sebnitzer Region in Richtung Radeberg fahren, müssen ab heute Einschränkungen und eine weiträumige Umleitung in Kauf nehmen. Die Straße zwischen Fischbach und Arnsdorf ist ab heute 9 Uhr voll gesperrt. Grund: Die alte Eisenbahnbrücke in Arnsdorf über die Strecke Dresden-Bautzen wird zunächst abgerissen und bis zum November diesen Jahres wieder neu aufgebaut. Für viele Kraftfahrer, auch aus dem Bischofswerdaer Land, bedeutet das im nächsten Dreivierteljahr weite Wege. Denn die vom Landkreis Bautzen ausgeschilderte offizielle Umleitung führt über Rossendorf und Großerkmannsdorf.
Fahrverbot für Lkws
Wesentlich kürzer ist die Verbindungsstrecke über Seeligstadt. Doch das Straßenverkehrsamt des Landkreises verzichtete darauf, die Fahrzeuge durch den Großharthauer Ortsteil umzuleiten. Der schlechte Zustand der Straßen in Seeligstadt und die schmale Fahrbahn insbesondere im Oberdorf sprechen gegen eine solche Umleitung, sagte Ingo Link von der Kreisbehörde auf Anfrage der Sächsischen Zeitung. Nach seinen Angaben habe die Umleitung über Seeligstadt während des Brückenbaus im Nachbardorf nie zur Diskussion gestanden. Zumindest bei der Kreisverwaltung nicht. In Seeligstadt dagegen hatten viele befürchtet, die Umleitung werde durch ihr Dorf führen.
Auf den Straßen zwischen Seeligstadt und Arnsdorf sowie Seeligstadt und Fischbach gilt ab heute ein Fahrverbot für Lastkraftwagen. Der Landkreis will damit verhindern, dass die Fahrer schwerer Fahrzeuge die Straßen als „Schleichwege“ nutzen und die Trassen entweder verstopfen oder beschädigen, weil sie für diese Gewichte nicht ausgelegt sind. Nach Angaben des Landratsamtes werde die Polizei in den kommenden Monaten „verstärkt“ kontrollieren, ob das Lkw-Verbot auch eingehalten wird. Pkws und Linienbusse dürfen beide Straßen dagegen weiterhin uneingeschränkt nutzen.
Mehr Autos in Seeligstadt
Doch trotz weiträumiger Umleitung und Fahrverbotes für Laster tritt aber ein Umstand dennoch ein: Von heute an bis zum November 2012 werden deutlich mehr Fahrzeuge durch Seeligstadt fahren als bisher. „Wir müssen das in Kauf nehmen“, sagte Großharthaus Bürgermeister Jens Krauße (SPD) am Freitag auf Anfrage der Sächsischen Zeitung. Zugleich hoffe der Rathauschef, dass nach Abschluss der Brückenbauarbeiten in Arnsdorf dann auch die Seeligstädter Ortsdurchfahrt saniert wird, damit die maroden Zeiten ein Ende haben und der Verkehr auf ordentlicher Piste durch den Ort rollt.
Neue Straße wird gebaut
Eigentümer dieser Straße ist der Landkreis Bautzen. Michael Reißig, Chef des zuständigen Straßen- und Tiefbauamtes, hatte im vergangenen Sommer auf einer Einwohnerversammlung bereits schon einmal in Aussicht gestellt, dass die 2,5 Kilometer lange Ortsdurchfahrt in Seeligstadt ab Mai 2013 gebaut werden kann. (SZ)