Weiter Tempolimit auf der B 169

Großweitzschen. Schon seit dem vergangenen September ist auf der Bundesstraße 169 unweit der Autobahnauffahrt Döbeln-Nord im Bereich der Brücke über die Kreisstraße bei Gadewitz die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduziert worden. Grund hierfür waren laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) Schäden am Übergangsbereich von der Brücke zur Bauwerkshinterfüllung.
Die Behörde wollte die Schäden und Ursachen „mit Nachdruck“ untersuchen. Seit vier Monaten existiert diese Geschwindigkeitsbeschränkung an dieser Stelle nun und äußerlich hat sich noch nichts getan.

Schäden an Brücke untersucht
Doch wie Franz Grossmann von der Pressestelle des Lasuv mitteilt, habe das Amt nun die genauen Schäden untersucht und gefunden. „Im Bereich des Betonteils, das direkt im Erdreich am Übergang zur Straße ist (Hinterfüllung), gab es eine Absenkung der Erde, die zu Mehrbelastungen der Übergangskonstruktion und schließlich zu Abplatzungen führte. Die Hinterfüllung sitzt hinter dem Widerlager, einem Bauteil, das den Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erdreich herstellt“, erklärt der Pressesprecher.
Die Betonabplatzungen auf der Brückenseite in Richtung Döbeln führe zu erhöhten Lärmemissionen bei der Überfahrt und zusätzlichen Belastungen der Übergangskonstruktion, was wiederum Einfluss auf die Dauerhaftigkeit der Brücke hat, wie Grossmann sagt.
Die Fahrbahnübergangskonstruktionen haben einen wichtigen Zweck. Sie ermöglichen den Brücken eine schadlose Längenänderung infolge von Temperaturänderungen, beispielsweise zwischen den Sommer- und Wintermonaten. Zudem dienen sie dem Ausgleich von Bewegungen des Überbaues aufgrund der Verkehrsbelastung. Und damit die Bewegungen auf der beschädigten Brücke nicht zu stark sind, wurde die Geschwindigkeit an dieser Stelle der Bundesstraße heruntergesetzt.
Das Lasuv sei nun soweit, die Bauarbeiten an der Brücke in naher Zukunft zu starten. „Die Planungen zur Instandsetzung der Übergangskonstruktion sind überwiegend abgeschlossen“, so der Sprecher.
Die Behörde wolle sich gegenwärtig nur noch mit der örtlich zuständigen Verkehrsbehörde abstimmen. Dann könnten die Instandsetzungsmaßnahmen im ersten Halbjahr des Jahres noch beginnen. „Es wird eine halbseitige Verkehrsführung mit Ampelregelung an dieser Stelle geben“, so Pressesprecher Franz Grossmann. Wann genau Baubeginn ist, stehe jedoch noch nicht fest.
Nicht die ersten Bauarbeiten
An der Brücke über der Kreisstraße ist in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gebaut worden. 2015 wurden an beiden Brückenenden wasserdichte sogenannte Betonflex-Dehnfugen eingebaut. Auch die Fahrbahnentwässerung im Brückenbereich wurde erneuert. Diese Arbeiten waren aus Verkehrssicherheitsgründen umgehend auszuführen und aufgrund der Dringlichkeit gesondert ausgeschrieben worden.
Die Sanierung der Brückenkappen inklusive der Schutzplanken und Geländer wurde im Jahr 2016 realisiert. Dabei war die Brücke mehrere Monate halbseitig gesperrt, im Oktober 2016 erfolgte eine Vollsperrung für mehrere Tage, um den Betoneinbau der Kappe in Fahrtrichtung Hainichen und die Erneuerung der Fahrbahndecke realisieren zu können.
Im April 2017 musste die Brücke erneut für einige Tage voll gesperrt werden. Die erneuerte Fahrbahn war uneben und wies Mängel auf. Deshalb musste die Baufirma die betroffenen Asphaltschichten austauschen. (mit fk)