SZ +
Merken

Weitere Schulen stehen vor dem Aus

Der Ausschuss für die Schulnetzplanung beschloss am Dienstag Abend den Entwurf des korrigierten Schulnetzplanes für den Weißeritzkreis. Er sieht weitere Schulschließungen vor.

Teilen
Folgen

Von Regine Schlesinger

Jetzt ist es amtlich: Rabenau und Ruppendorf sollen sich von ihren Mittelschulen verabschieden, die Kreisstadt Dippoldiswalde statt der bisher zwei Mittelschulen in Reinholdshain und Dippoldiswalde nur noch eine behalten.

Auf diese Korrekturen legten sich die Mitglieder des Schulnetzplanungsaussschusses am Dienstag fest. Aufatmen dagegen können Tharandt und Freital-Hainsberg. Obwohl auch ihnen Schüler fehlen, werden ihre Schulen eine Zukunft haben – wenn es nach dem Willen des Ausschusses geht. Denn ob dieser Entwurf tatsächlich noch vor der Sommerpause so in den Kreistag kommt, wird das Kultusministerium entscheiden, dem das Papier in den nächsten Tagen zugeht. „Wir warten jetzt auf ein Ja oder Nein vom Kultus“, bestätigt CDU-Kreisrätin Barbara Rademacher, die im Ausschuss den Vorsitz innehat.

Das Ministerium hatte in seiner Stellungnahme zum Schulnetzplan des Weißeritzkreises hinter fast jede Mittelschule ein Fragezeichen gesetzt und den Landkreis aufgefordert, den Plan zu überarbeiten. Die Mindestschülerzahlen von 40 Kindern für die Bildung der so genannten Eingangsklassenstufe, also von zwei fünften Klassen, erreichen auf Dauer die wenigsten.

Für die Schließung einer der beiden Dippoldiswalder Mittelschulen hat sich der Ausschuss entschieden, weil die Stadt seiner Ansicht nach die Schüler der beiden Grundschulen in Reichstädt und Seifersdorf in einer Mittelschule unterbringen kann.

„Dippoldiswalde als Mittelzentrum kann trotzdem noch Plätze vorhalten“, sagt Barbara Rademacher. Regionalschulamt und Kreisstadt einigten sich nach Elternprotesten im Vorjahr auf den Kompromiss, eine der beiden Schulen als Außenstelle zu betreiben. Doch laut Kultusministerium kann das nur befristet eine Lösung sein.

Der Schulausschuss erwartet, dass durch den Wegfall einer der beiden Stadtschulen Bildungseinrichtungen im Umland gestärkt werden, zum Beispiel die Schulen in Schmiedeberg, Glashütte oder Kreischa.

Die wackeln auch kräftig, sollen aber trotzdem bleiben. „Wir müssen doch auch auf dem flachen Land eine gewisse Struktur erhalten. Wenn wir diese Schulen wegnehmen, dann gibt es zwischen Geising und Dippoldiswalde nichts mehr“, erklärt die Kreisrätin.

Weshalb die Ruppendorfer Schule dran glauben soll und nicht die Klingenberger, die ebenso an Schülermangel krankt, begründet sie mit der Größe der Schulen. „Sollten eines Tages doch wieder erheblich mehr Kinder kommen, kann die Klingenberger Schule dreizügig geführt werden, die Ruppendorfer dagegen nicht.“ Außerdem hätte die Schließung der Klingenberger Schule sicher zur Folge, dass Schüler nach Niederbobritzsch abwandern und damit den Weißeritzkreis verlassen.

Ob die Erwartungen, die sich mit dem korrigierten Entwurf verbinden, aufgehen, kann niemand sagen. „Es sind Wunschvorstellungen, am Ende entscheiden die Eltern, wohin sie ihre Kinder schicken“, ist Barbara Rademacher klar. Sollte das sächsische Kultusministerium dem Entwurf nicht zustimmen, muss der Ausschuss erneut ans Werk. Das letzte Wort ist erst gesprochen, wenn der Kreistag entschieden hat.