Großenhain. Ab dem Lessingplatz entlang des Musikerringes hatte die Stadt in den letzten Jahren damit begonnen: Die Nutzbarkeit von Geh- und Radweg im Besonderen älteren Menschen anzupassen und zu verbessern. Nun soll es in einem sechsten Bauabschnitt auf der Weberallee zwischen Kulturschloss und Dresdner Straße weitergehen. Und in einem siebenten Abschnitt dann auf der Beethovenallee. Am Ende ist der gesamte Musikerring mit diesem neuen Geh-/Radweg umschlossen.
Die vom Stadtrat beschlossene Maßnahme sieht Baumpflanzungen nach historischem Vorbild in Doppelreihe vor. Gepflanzt wird der Amberbaum. Bestandsgehölze wie der Ginkgo werden natürlich erhalten. Der künftige Geh- und Radweg wird mit großformatigen Betonplatten bzw. Pflaster entlang der Bundesstraße 101 neu verlegt. Der jetzige Kombiweg bleibt als verkleinerter und künftig unbeleuchteter Parkweg erhalten. Weitere kleine Spielgeräte werden aufgestellt. Es ist geplant, die Straßenbeleuchtung etwa aller 30 Meter neu zu ordnen und wie angekündigt das Regenwasser durch Speicherung zur Bewässerung zu nutzen.
Nach Stockholmer Vorbild soll Großenhain dabei zur Schwammstadt werden. Die dezentrale Regenwasser-Speicherung soll dem Extremwetter entgegenwirken. Durch Flächenentsiegelung und mehr straßenbegleitendes Stadtgrün soll Niederschlag besser versickern bzw. verdunsten können. Bäume/Sträucher sollen den Abfluss von Starkregen reduzieren. Eine Verbindung zum Trinkwassernetz ist nicht geplant.
Diskussion um Papierkörbe
Die Zufahrt zum Kulturschloss wird allerdings noch in diesem Jahr mit Granitpflaster befestigt. Die Zisterne mit Pumpe für das Regenwasser kommt in die angrenzende Grünanlage. "Das Volumen deckt zwei Bewässerungsmonate", heißt es in der Planung. Die Spielgeräte müssen durch die Verschiebung des Parkweges demontiert werden und könnten an die Beethovenallee wechseln. An einem zentraleren Bereich sollen drei Spielgeräte neu aufgestellt werden.
Der Stadteingang an der Dresdner Straße/Postmeilensäule wird durch eine Sitzmauer eingefasst. Die Stadtmauer wird auf einheitliche Höhe gebracht bzw. fehlende Bereich werden ergänzt. Der Parkplatz in der Weber-Allee 4 wird von Ende Juni bis voraussichtlich 14. August von der Strabag AG befestigt. Kostenpunkt: 47.600 Euro.
Diskussionen gab es im Stadtrat zu den Papierkörben. Während die Bänke wie in den anderen Bauabschnitten aus Holz sein werden, sollen quadratische und verzinkte Papierkörbe gewählt werden. Stadtrat Falk Terrey (SPD) findet das an dieser repräsentativen Stelle nicht schön und will auch hier Holz. Ordnungs-Geschäftsbereichsleiter Matthias Schmieder aber erklärte, dass hier schon zwei Mal Holzlatten repariert werden mussten. Das sei eine Entscheidung gegen möglichen Vandalismus. Edelstahl-Körbe würden das Vierfache kosten.
Rund 720.000 Euro lässt sich Großenhain das Projekt kosten, bei dem auch Trafos, Schilder und Schaltkästen entfernt bzw. passend umgesetzt werden. Selbst die Verkehrsbeschilderung wird verändert. Einen Großteil der Mittel bekommt die Stadt aber wahrscheinlich über das Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz zurück.
Die Planung für den Teilabschnitt Beethovenallee wurde jetzt an ein Dresdner Ingenieurbüro vergeben. Das hat auch schon die vorherigen Abschnitte verantwortet. Es ist mit Planungskosten von rund 167.600 Euro zu rechnen, heißt es. Die Stadt will hier ein Fünftel der Kosten selbst tragen.