Nadine Steinmann
Weixdorf. Der Mülleimer am Weixdorfer Rathausplatz ist völlig überfüllt. Obendrauf liegt noch eine Tüte voller Hausmüll, die nur mit viel Glück auf dem Behältnis liegenbleibt. Sollte ein kräftiger Windstoß kommen, verteilt er den Sack und im schlimmsten Fall dessen ganzen Inhalt auf dem Boden. „Wir haben das Problem schon länger beobachtet“, erklärt Weixdorfs Ortsvorsteher Gottfried Ecke (CDU). Dabei werden die öffentlichen Abfallbehälter tatsächlich als eine Art zweite Mülltonne benutzt. Dort entsorgen Bürger nicht nur ihren normalen Hausmüll, sondern auch bündelweise Zeitungen, Elektrogeräte sowie Beutel mit Laub. Kein Wunder also, wenn für das Papiertaschentuch, den abgefahrenen Fahrschein oder die Hundetüte kein Platz mehr ist. Nur erwischen lassen sich die Bürger bei ihrer illegalen Entsorgung natürlich nicht.
Betroffen ist neben dem Rathausplatz vor allem der Platz des Friedens und der Bereich rund um das Waldbad. Hinzu kommt, dass der Müll aus dem überfüllten offenen Papierkorb auch gern von Raben und Elstern aufgesucht wird, um nach Fressbarem zu suchen. Dabei wird der Inhalt auf die angrenzende Grünanlage verteilt, wo ihn die Mitarbeiter des Bauhofes wieder mühselig einsammeln.
Doch die Verwaltung von Weixdorf hat längst einen Plan entwickelt, wie sie den Müllbergen den Kampf ansagen kann, und hat diesen auch schon fast umgesetzt. Die Lösung: Papierkörbe mit einer engeren Öffnung. In diese können die Bürger ihren Hausmüll nicht mehr reinquetschen. „Wir haben bereits im Juni zehn Stück bestellt“, erklärt Verwaltungsstellenleiter Lutz Biastoch. Diese haben insgesamt 3 000 Euro gekostet und müssen nur noch aufgestellt werden. „Wir haben nur noch nicht entschieden, an welchen Standorten“, erklärt Biastoch auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Doch das solle demnächst innerhalb der Verwaltungsstelle als Thema auf den Tisch kommen. Solange die neuen Behälter aber noch nicht stehen, appelliert die Verwaltungsstelle Weixdorf an alle Bürger, ihre Zeitungen und den Hausmüll wieder korrekt in den eigenen Mülltonnen zu entsorgen.
Auch die sächsische Landeshauptstadt hat am Dienstag in einer Mitteilung bewusst die Bürger über eine korrekte Müll-Entsorgung informiert. Denn viele Dresdner machen in diesen Tagen ihren Garten winterfest. Häufig fallen dabei natürlich viele pflanzliche Abfälle an. „Die Kompostierung ist immer die beste Wahl, da damit gleichzeitig eine natürliche Humusbildung und bodenverbessernde Wirkung erzielt wird“, erklärt Reimo Süptitz, zuständiger Sachgebietsleiter des Umweltamtes. Ist das nicht möglich, sollten Pflanzenabfälle in der Hausbiotonne entsorgt oder zum Wertstoffhof gebracht werden. Keinesfalls dürfen die Pflanzenreste in der freien Natur abgeladen werden. Dies war auch immer häufiger in Weixdorf der Fall, was den Mitarbeitern des Bauhofs noch mehr Arbeit bescherte. Im Weiteren weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass auch das Verbrennen von Pflanzenabfällen in Dresden verboten ist.
Hinweise zur richtigen Entsorgung von Grünabfall stehen im Internet unter www.dresden.de/abfall. Dort ist auch die Rubrik „Abfallvermeidung & Abfalltrennung“ eingerichtet. In dieser Rubrik finden die Bürger eine Auflistung der Annahmestellen. Die Annahmegebühren für Pflanzenabfälle betragen 2,75 Euro je angefangenen Kubikmeter bzw. für Kleinmengen jeweils 0,50 Euro je 0,2 Kubikmeter.