Von Helmut Schippel
Die Mitglieder des Heimatvereins Liegau-Augustusbad waren jetzt zu Besuch in Nebelschütz. Dessen Präsidentin Dorit Mutzek hatte im Internet erfahren, dass das Wendentor, das einst in Liegau-Augustusbad ein ganzes Jahrhundert gestanden hatte, seine Auferstehung nahe Kamenz erleben durfte. Als die Liegau-Augustusbader nach ihrer Ankunft in Nebelschütz sich sogleich vor dem sorbischen Torhaus sammelten, konnte man Äußerungen vernehmen, wie: „Das hätten wir auch haben können. Warum sind wir nicht selbst darauf gekommen? Das ist doch unser Tor“.
Sei es wie es sei – übereinstimmend hieß es bald, dass das Tor in Nebelschütz einen guten Aufstellungsort gefunden habe, dass den vorangegangenen Besitzern, einer Familie Meyers, eigentlich zu danken wäre für ihr Engagement der Veräußerung und damit Bewahrung des in die Jahre gekommenen Bauwerks, und dass Liegau-Augustusbad ein klein wenig Anteil hätte am aktuellen, mit Auszeichnungen bedachten Aussehen der besuchten Gemeinde.
Dorfrundgang beeindruckt
Der anschließende Dorfrundgang beeindruckte die Gäste sichtlich, zufälliger- und glücklicherweise verließen gerade die zahlreichen Gäste einer Silberhochzeitsmesse die Kirche, deren reiche Ausstattung im Anschluss in Augenschein genommen wurde. Im Ensemble Zollhaus, Back-und Räucherofen und Scheune erwarteten die Frauen des einheimischen Heimatvereins ihre Gäste mit einem reichlich gedeckten Kaffeetisch. Nachdem Durst und Appetit mit frischem Landkuchen und allerlei Getränken befriedigt waren, begann die Fachsimpelei. Die Randdresdener wollten vor allem wissen, wie eine so kleine Gemeinde soviel an bürgerlichem Engagement einschließlich Vorzeigbarem zu leisten vermag.
Einwohnerzahl allein ist offenbar kein Schlüssel zum Erfolg, wohnen doch in Liegau-Augustusbad 600 Menschen mehr als in allen fünf Ortsteilen der Gastgebergemeinde insgesamt. Auch dort wurde mit viel Geschick und Fleiß, ohne den auch in Nebelschütz nicht wegzudenkenden kurzen Draht zur Gemeinde, mit Räumlichkeiten für Feiern und Freizeit und einem kleinen Heimatmuseum ebenfalls Ansprechendes für ihr Gemeinwesen geleistet, wie man hört.