Von Mareike Huisinga
Eigentlich sollte mit Beginn der Ferien an der Mühlstraße in Radeberg gearbeitet werden. Doch es tut sich nichts. Der Baubeginn der neuen Sporthalle für das Humboldt-Gymnasium und die Pestalozzi-Mittelschule verzögert sich.
Der Grund: Das Regierungspräsidium Dresden hat noch keinen Fördermittelbescheid für die Finanzierung bewilligt. Zum Hintergrund sagt Pressesprecher Holm Felber: „Ursprünglich sollte der Bau mit einer 75-prozentigen Finanzierung gefördert werden. Aber nun hat das Regionalschulamt Bautzen nur 63 Prozent Förderung bewilligt. Das bedeutet, dass eine Lücke von 778 000 Euro klafft, die der Bauträger, also das Landratsamt Kamenz, aufbringen muss. Wir warten jetzt auf eine Stellungnahme der Kamenzer Behörde.“ Insgesamt kostet der Neubau an der Mühlstraße 3,675 Millionen Euro.
Einem vorzeitigen Baubeginn könne das Regierungspräsidium nicht zustimmen, da die Differenzsumme zu groß sei. Nochmals Felber: „Es ist auch im Interesse des Landratsamtes, dass wir abwarten, bis die Finanzierung des Neubaus gewährleistet ist.“
Doch die Zeit drängt. Denn für das Fundament ist ein Felsabbruch notwendig, der viel Lärm verursachen wird. Deshalb wollte man diese Arbeiten ursprünglich in der schulfreien Zeit realisieren. Der Neubau entsteht hinter der Pestalozzi-Mittelschule auf einem Granitfelsen.
Die Nachricht von der geringeren Förderung trifft Steffen Domschke, beim Landratsamt Kamenz zuständig für Schulen, eiskalt. „Davon wusste ich noch gar nichts. Jetzt müssen wir sehen, ob wir für eine höhere Förderung kämpfen, oder ob wir in den sauren Apfel beißen und die Summe aus eigenen Mitteln bereitstellen.“ Das Aus für den Neubau bedeute diese Hiobsbotschaft jedoch nicht. „Nein, denn wir wissen, dass diese Halle dringend gebraucht wird.“ Auch wolle er sich dafür einsetzen, dass noch in den Sommerferien mit den Erdarbeiten begonnen wird, so Domschke.
Die Sporthalle, in der drei Klassen gleichzeitig unterrichtet werden können, soll in anderthalb Jahren stehen.