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Kein Ticket mehr vom Busfahrer

Was rund um Pirna kein Problem ist, wird bei Fahrten nach Dresden eines. Was die Verkehrsbetriebe dazu sagen.

Von Heike Sabel
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Am Bahnhof Heidenau kann man Fahrkarten kaufen, doch wer an anderen Haltestellen auf dem Weg nach Dresden einsteigt, muss sich vorher kümmern.
Am Bahnhof Heidenau kann man Fahrkarten kaufen, doch wer an anderen Haltestellen auf dem Weg nach Dresden einsteigt, muss sich vorher kümmern. © Daniel Schäfer

Busfahren: eines der einfachsten Dinge der Welt. Möchte man meinen. Nicht aber, wenn man zum Beispiel mit der Dresdner Linie 86 oder 65 von Heidenau nach Dresden will. Dann nämlich steht man, wenn man nicht mit Monatskarte oder Handy ausgerüstet ist bzw. vorher nicht an die Fahrkarte gedacht hat, dumm da. So erging es jetzt Frau Werner aus Heidenau. Sie wohnt auf der Siegfried-Rädel-Straße und hat die Bushaltestelle fast genau vor der Haustür. Eigentlich ideal. Wenn da nicht die Sache mit dem Fahrschein wäre.

Ausnahme Straßenbahnen

Den nämlich gibt es in den Bussen der Dresdner Verkehrsbetriebe nicht mehr. Erst wegen Corona, und nun weil sich das bewährt habe, wahrscheinlich nie mehr. Im März wurde entschieden, die erste Tür im Bus vorübergehend nicht zu benutzen, die erste Sitzreihe abzusperren und die Kassierung direkt beim Fahrer einzustellen. Das gilt für alle von den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) gefahrenen Buslinien. "Es hat sich bewährt und wird für den Schutz der Busfahrer von unseren Fahrgästen allgemein akzeptiert", sagt DVB-Sprecher Falk Lösch.

Für rund 80 Prozent der täglichen Fahrgäste ist das auch kein Problem, weil sie eine Dauerkarte haben, also Abo- und Monatskarte, Job- oder Semestertickets. Für das restliche Fünftel bleiben die rund 150 Ticketautomaten an zwar vielen, aber eben nicht allen Haltestellen. "Dort kann man sich bevorraten", sagt Lösch. Genau wie in den Servicepunkten. Darüber hinaus gibt es in jeder Straßenbahn - 166 Stadtbahnen und 16 Tatras - einen mobilen Automaten. Dessen Sortiment ist zwar reduziert, für die normale Fahrtkarte aber reicht es.  

Noch mehr Handy-Möglichkeiten

Die moderne Alternative ist das Handy-Ticket. Ab dem Spätsommer soll eine weitere Möglichkeit zum Ticketkauf per Handy hinzukommen, sagt Lösch. "Sie wird noch einfacher bedienbar sein und sich vor allem für Ältere und Touristen eignen." Was das konkret bedeutet und wie es funktioniert, wird erst später verraten. 

Frau Werner aus Heidenau stellt das nicht zufrieden. "Ich finde das nicht kundenfreundlich für uns Ältere", sagt sie. Spontan mal mit dem Bus nach Dresden, für sie künftig keine Option mehr. "Schade." So lange Frau Werner mit den Bussen des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fährt, hat sie das Problem nicht. "Grundsätzlich ist auf allen unseren Linien der Fahrausweisverkauf beim Fahrer möglich", teilt das Unternehmen mit. 

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