SZ +
Merken

Wenn der Laser graviert

Seit 2003 ist Silvio Tischer aus Crosta selbstständig. Aufträge hat er deutschlandweit. Und setzt jetzt auch aufs Internet.

Teilen
Folgen
© Carmen Schumann

Von Kerstin Fiedler

Großdubrau. Aus dieser Form werden einmal Scheinwerfer für Motorräder hergestellt. Doch bevor es so weit ist, muss Mario Tischer noch Zahlen und Buchstaben sowie ein Logo eingravieren – lassen. Von seiner Lasergravurmaschine, die er in der nächsten Zeit noch mehr auslasten möchte.

Silvio Tischer ist eigentlich Schlosser von Beruf. Er lernte in Crosta, wo sein Elternhaus steht und seit 2009 auch das seiner Familie. Doch nach der Wende sah Tischer Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Er wurde staatlich geprüfter Techniker und verband mit der Ausbildung das Fachabitur. Die nächste Entwicklung geht eher in Richtung Maschinenbau. Er studierte in Dresden Chemieingenieurwesen und Umwelttechnik. Damit war er 1999 fertig. Und bekam Arbeit in Bayern. Doch da seine Freundin und heutige Lebenspartnerin nicht dorthin ziehen wollte, orientierte er sich wieder Richtung Heimat. Im Sprengstoffwerk Gnaschwitz arbeitete er zwei Jahre im Bereich Kunststoff, bevor er zur Firma KEW Kunststofferzeugnisse Wilthen ging und dort den Werkzeugbau leitete. „All diese Erfahrungen habe ich genutzt, als ich mich entschieden habe, in die Selbstständigkeit zu gehen“, sagt der 44-Jährige. Sicher, so gibt er zu, damals noch etwas blauäugig. Und ohne die Unterstützung durch den Existenzgründerzuschuss hätte es wohl nicht funktioniert. „Aber ich habe es nicht bereut“, sagt Silvio Tischer. 2003 begann er in der Garage seiner Eltern in Crosta. Da lebte er mit seiner Freundin noch in Bautzen. Die ersten Kunden für das Laserschweißen, mit dem er begann, kamen vorwiegend aus dem Werkzeug- und Formenbau sowie der Kunststoffindustrie im Kreis Bautzen. Doch auch im Bereich Motorradsport, den Tischer auch privat betreibt, oder bei Oldtimern bietet er seine Dienstleistung an. Hierzu zählen das Schweißen von Kühlern, Beseitigen von Steinschlägen in Gabelholmen oder Rissen in Motorgehäusen, aber auch das Schweißen an Verschleißteilen. 2006 investierte Silvio Tischer in die Anlage zur Lasergravur, mit der auch dreidimensionale Konturen hergestellt werden können. Doch das Pendeln von Bautzen nach Crosta gefiel ihm nicht. Und da neben dem Elternhaus noch ein Grundstück frei war, wurde dort das Wohnhaus und eine kleine Werkstatt gebaut. Mittlerweile zählen zur Familie auch zwei Söhne, zwölf und sieben Jahre alt. Einzug war 2009.

Spektrum für Gravuren deutlich erweitert

Ziel ist es, vor allem Industriekunden zu erreichen. „Aber ich kann mit der Maschine auch Schmuck oder Besteck oder Stifte gravieren“, sagt Tischer. Allerdings ist für solche Erzeugnisse der Gravurlaser überdimensioniert, lächelt er. Während es beim Laserschweißen wohl eher beim Kundenstamm aus der Region bleiben wird, will Silvio Tischer seine Lasergravurmaschine noch besser auslasten. „Da hat sich das Spektrum stark erweitert“, sagt Silvio Tischer. Waren es anfänglich nur Gravuren für Formen in der Kunststoffindustrie, so werden jetzt Teile bei Fahrradzubehör, Maschinenteile, Sensoren oder Schilder beschriftet. Aber auch Prägestempel für Stanzwerkzeuge oder Druckstempel kann er herstellen. Seit Kurzem bietet er auch Erodierelektroden für den Werkzeug- und Formenbau aus Graphit an, die technische Symbole wie Datumsfelder, Materialkenn- oder Entsorgungszeichen erhalten. Jetzt will sich Silvio Tischer noch intensiver im Internet präsentieren.

www.lasertechservice.de