Von Romy Kühr
Ebersbach-Neugersdorf. Bagger und Baufahrzeuge prägen das Bild an der Reichsstraße in Ebersbach. Nur über eine Behelfsbrücke geht es zum Gebäude der Enso und zu den Wohnhäusern auf der anderen Seite der Spree. Die kleine Brücke wird vollständig neu gebaut. Das Bauwerk an der Reichsstraße gehört zu den Hochwassermaßnahmen der Oberlandstadt. 70 sind es insgesamt. Nur einen kleinen Teil der Schäden hat die Stadt bisher reparieren können, obwohl die Schäden bereits von den Überschwemmungen aus dem Sommer 2013 stammen.
Das Problem: Die Stadt hat Fördermittel beantragt, die Papiere liegen aber bislang unbeantwortet beim Freistaat. Ohne das Okay, dass das Geld in voller Höhe kommt, könne man aber nicht mit den Bauarbeiten beginnen, erklärt Bürgermeisterin Verena Hergenröder (parteilos) das Dilemma der Stadt. Denn zu groß sei das Risiko, dass von der Fördermittelbehörde dann doch Abstriche gemacht werden und die Stadt auf den Kosten sitzen bleibt. Zwar habe der Freistaat den Wiederaufbauplan insgesamt bestätigt. Trotzdem müssen alle einzelnen Maßnahmen noch einmal gesondert beantragt werden mit den entsprechenden Kostenschätzungen.
Dass die Bearbeitung nun so lange dauert, wirft ein weiteres Problem auf: Die Stadt hängt mit dem Zeitplan gehörig hinterher, weil sie nicht anfangen kann. Bis Ende 2016 sollen alle Maßnahmen erledigt sein. Das sei unter diesen Umständen nicht mehr zu schaffen, heißt es aus der Stadtverwaltung. Die Bürgermeisterin hofft nun darauf, dass die Frist noch einmal verlängert wird und die Kommunen mehr Zeit bekommen, die Schadensreparaturen abzuarbeiten. Eine Entscheidung dazu muss das Innenministerium fällen.
Die Stadt hat sich nun doch entschlossen, einige Bauvorhaben schon zu beginnen, bevor ein Bescheid da ist. Nur so könne es zügig vorangehen. Dazu muss die Stadt aber zunächst in Vorkasse gehen. Mit den großen Vorhaben will sie allerdings warten, bis das Fördergeld da ist.
Auch die Brückensanierung an der Reichsstraße hatte nicht planmäßig beginnen können. Ursprünglich sollte schon im vergangenen Herbst Baustart sein. Das klappte aber nicht, weil die Gefahr bestand, dass die Bauarbeiten bis in die Schonzeit für die Fische andauern würden. So konnte es erst dieses Jahr losgehen. Die Brücke hat auch schon Mehrkosten verursacht. Bürgermeisterin Hergenröder musste jetzt einen Nachtrag genehmigen.