Von Georg Korch
Nach der politischen Wende 1989/1990 begegneten wir uns erstmalig im Jahr 1990 – beide als Quereinsteiger ohne besondere Erfahrungen. Dr. Frank Petzold als Kommunalpolitiker und frei gewählter Bürgermeister der Stadt Radeberg, vorher als Wissenschaftler und promovierter Physiker tätig. Und ich – Georg Korch – als einfacher Fleischermeister aus Köln, der mit seinem Sohn Michael die im Stadtzentrum Radebergs gelegene Fleischfabrik übernahm.
Wir beide standen damals vor ähnlichen Herausforderungen. Dr. Petzold übernahm die kommunale Verantwortung für eine geschundene Stadt mit maroder Bausubstanz und unzureichender Infrastruktur. Ich übernahm eine aus Ruinen bestehende Fabrik mit 30 Beschäftigten. Aber uns beide verband der Grundsatz: „Wenn Politik und Wirtschaft dem Allgemeinwohl dienen, dann stimmt die Richtung!“
In diesem Sinne entstand recht bald eine ehrliche Partnerschaft zwischen uns beiden. Dr. Petzold hat wesentliche Grundlagen für eine erfolgreiche Entwicklung der Stadt Radeberg zu einer auch über Sachsen hinaus bekannten Stadt gelegt. Für den Mittelstand und die Gewerbetreibenden wurden gute Bedingungen zu deren Entfaltung geschaffen. Diese Entwicklung konnte ab 1994 durch seinen Nachfolger dann erfolgreich fortgesetzt werden.
Als Beispiel hierfür sei auch unsere Firma genannt. Wir haben die im Jahr 1990 übernommenen 30 Arbeitsplätze nicht nur erhalten, sondern sie bis heute auf über 400 Arbeitsplätze erweitert – und somit über 400 Familien die soziale Sicherheit geschaffen.
Die Moral von der Geschichte: „Man soll Quereinsteiger herausfordern und machen lassen, wenn deren Richtung stimmt!“
Unser Autor: Georg Korch ist Seniorchef der Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch GmbH, die am 1. Juli 1990 in Radeberg gegründet wurde und sich auf dem Areal der einstigen Fleischfabrik an der Oberstraße befand.