Von Daniela Pfeiffer
„Mit unseren Anzügen sollten wir einem Feuer lieber nicht zu nahe kommen, könnte sein, dass wir auch anfangen zu brennen“, sagt Frank Wechler, Ortswehrleiter der Feuerwehr Ebersdorf. Zwölf Jahre alt ist die Einsatzbekleidung. Wechler zufolge entspricht sie nicht mehr der heutigen Norm. „Mit modernen Anzügen merkt man fast kein Feuer mehr.“
Noch schlimmer steht es um die Fahrzeuge der Ebersdorfer Feuerwehr: Der altersschwache LO springt oft nicht an und muss vom Multicar des Bauhofes angeschleppt werden. „Bei einer großen Übung in Löbau ist er auch wieder nicht angesprungen, also mussten wir unseren B 1 000 nehmen. Aber es kostet wertvolle Zeit, die ganze Ausrüstung umzuladen“, so Wechler. Außerdem ist beim B 1000 die Kupplung kaputt. Zum Glück ist die Technik den Ebersdorfern bislang nicht zum Verhängnis geworden.
Aber Frank Wechler könnte der Kragen platzen, seit er weiß, dass die Stadt Löbau bis 2007 jegliche Investitionen für Feuerwehren gestrichen hat. „Wie kann eine einzelne Frau über so viele Leute entschei -den“, sagt Wechler über Finanzdezernentin Urte Auge. Wenn sich am jetzigen Stand nichts ändere, vermutet Wechler, werden bis 2007 etliche Feuerwehrleute aufhören.
Genauso sieht es Löbaus Bürgermeister Guido Storch. „Ich stehe mit Frau Auge im Moment auf Kriegsfuß“, sagt er. Ich würde mir von ihrem Dezernat wirklich mehr Engagement für die Feuerwehren wünschen, es geht hier schließlich um die Sicherheit der Bürger.“
Zwar sei die nicht unmittelbar gefährdet – immerhin ist die Stadtfeuerwehr mit acht Fahrzeugen und 44 Schutzanzügen recht gut ausgestattet. „Aber wir treten auf der Stelle und kommen einfach nicht weiter.“ Für die bauliche Unterhaltung der Feuerwehrdepots stehen dieses Jahr nur 6 000 Euro zur Verfügung, 52 300 Euro für Dienst- und Schutzbekleidung. „Das reicht hinten und vorn nicht“, sagt der Bürgermeister.
Die Kittlitzer Ortswehr hat den Traum vom dringend benötigten neuen Löschfahrzeug längst aufgegeben. Auch ihr LO muss des Öfteren angeschoben werden. „Wir haben eingesehen, dass wir sowieso kein Fahrzeug und auch kein Gerätehaus bekommen“, sagt Wehrleiter Helmut Kilian. Trotzdem resignieren die Kittlitzer Feuerwehrleute nicht. „Wir suchen eben andere Möglichkeiten, zum Beispiel über Sponsoren.“ Trotzdem ärgert sich Helmut Kilian über die Stadt. „Wenn gespart wird, dann zuerst bei den Feuerwehren. Aber wehe, wenn es mal brennt.“
Die einzigen Glückspilze in diesem Jahr sind die Feuerwehrleute aus Großdehsa, die nächste Woche für etwa 100 000 Euro ein neues Löschfahrzeug bekommen. Aber auch Frank Wechler freut sich: „Wir kriegen dann wahrscheinlich von dem alten Großdehsaer Fahrzeug die Kupplung für unseren B 1 000.“ Auf ein Wort