Von Frank Oehl
Wenn während des Trainings oder auch danach Schmerzen auftreten, hat man offensichtlich etwas falsch gemacht. Und beim sportlichen Spätentwickler wie unsereins geht dauernd etwas daneben. Im Winter war ich auf glatten Wegen losgerannt wie ein Besessener und hatte mir bei einem kaum merkbaren Ausrutscher eine Innenminiskus-Verletzung zugezogen. Das brachte mir 14 Tage Schmerzen und Sportverbot ein, heilte aber ganz von selbst wieder. Mein Hausarzt Dr. Kay Fischer kritisierte meine Unvernunft und empfahl mir, lieber auf Nordic Walking umzuschwenken. „Das belastet die Knie nicht zu stark, dafür stärkt es auch den Schulterbereich.“
Leider bekam ich – allerdings nicht beim Gehen mit den Stöcken, sondern beim längeren Radfahren – genau hier die nächsten Probleme. Mir tat gelegentlich der Nacken weh. „Du solltest mal zur Physiotherapie“, meinte Rad-Trainer Wolfgang Wittchen und sollte auch hier vollkommen recht behalten. Nach sechs „Gesundheitsstunden“ bei Jacqueline Röseberg am Damm habe ich einiges über meinen Körper erfahren. Jetzt weiß ich zum Beispiel, was Myogelosen sind. Und Triggerpunkte. Und wie man beides wieder loswerden kann.
Als Jacqueline Röseberg mit der Rückenmassage begann, staunte ich nicht schlecht. „Woher nimmt die zierliche Frau bloß die Kraft ihrer Hände her“, dachte ich und war erst recht baff, als sie schon nach kurzer Zeit feststellte: „Sie haben eindeutige Befunde.“ Was, bitteschön, will die erfahrene Physiotherapeutin gefunden haben? Naja, myofasziale Triggerpunkte eben.
Das sind druckschmerzhafte Knoten in der Muskulatur. Sie entstehen sowohl durch monotone Haltungen (zum Beispiel am PC), als auch durch kurzzeitige Muskelüberanspruchung oder Stress oder Infekte und selbst bei körperlicher Inaktivität, erfahre ich. Die kleinen Kontraktionsknoten sind Bereiche mit hohem Sauerstoffbedarf, der nicht gedeckt wird. „Und das äußerst sich in Schmerz, der weit ausstrahlen kann“, erläuterte meine Therapeutin. Nun ja, so schlimm war es bei mir bislang eigentlich nicht. Und was kann man dagegen tun? „Triggerpunkte werden ausmassiert.“ Sozusagen zerdrückt. Was ebenfalls schmerzhaft ist, wie ich in den folgenden Sitzungen bei Jacqueline Röseberg sozusagen am eigenen Leib erfahren durfte. Die Therapeutin kombinierte die Massage mit Dehnungen – vor allem im Nackenbereich, und siehe: Bei jeder Behandlung, die ja auch durch die Krankenkasse mitgetragen werden kann, wurde eine Besserung meines muskulären Befindens festgestellt. Was geschickte Hände so alles erreichen können ...
Allerdings war es auch der Moment des Sichgehenlassens überhaupt. Bei Entspannungsmusik in wohltuendem Ambiente, dem Vogelgezwitscher eines schönen Sommertages und einer Tasse heißen ägyptischen Gewürztees danach spürte ich, dass die ganze Triathlon-Aktion auch ihre wunderbaren Seiten hat. Weiter so!Teil 13 folgt