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Wer Eis verkaufen darf, hat großes Glück

Ferienjobs. Bei der Suche nach Beschäftigung sind Schüler auch in diesem Jahr häufig erfolglos.

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Bei mehreren Märkten hat Melanie Symmank nach einem Ferienjob gefragt. Auch ins Internet schaute die 18-Jährige. Überall Fehlanzeige! So wie die Abiturientin bemühen sich viele. Aber das Angebot an Stellen ist in diesem Jahr besonders gering. „Deshalb mein Appell an Unternehmen: Wenn sie mehrwöchige Urlaubshilfen oder jemanden tageweise brauchen, wir haben junge Leute, die Jobs suchen“, sagt Agenturchef Günther Irmscher.

Doch die Betriebe kümmern sich weitestgehend selber. So stellt die Käppler & Pausch GmbH Neukirch vorrangig Kinder von Mitarbeitern sowie von Leuten ein, die dem Betrieb nahe stehen – ein Beitrag zum Betriebsklima, wie Geschäftsführer Ulrich Käppler sagt. In Lager, Produktion und Verwaltung werden den Jugendlichen verantwortliche Aufgaben übertragen. Ähnlich ist es bei Nirosan Schmiedefeld: „Kindern von Mitarbeitern geben wir die Möglichkeit“, sagt Geschäftsführer Bernd Friedrich. Wer schnell ist und sich mit der Landwirtschaft anfreunden kann, hat in der Geflügelzucht der Burkauer Agrar GmbH noch die Chance. „Ein oder zwei junge Leute bekommen wir noch unter“, sagt die Frau vom Chef (035953 /52 37). Im Bad Bischofswerda suchte der neue Imbissbetreiber zu Beginn dieser Woche noch einen jungen Menschen zum Eisverkaufen ( 0172 / 340 49 55). Auch bei der SZ in Bischofswerda fragen Schüler nach. Eingeplant sind jetzt für die Ferien schon jene, die Erfahrung aus der Jugendredaktion oder durch mehrmalige Praktika mitbringen.

Als Tendenz seit Jahren zu beobachten ist, dass Betriebe keine Verwendung für Schüler haben. So beschäftigte das Modehaus Kressner in Bischofswerda Schüler zwar zuletzt noch vor allem mit Arbeiten in der Warenannahme. In diesem Sommer jedoch nicht. „Der meiste Teil der neuen Ware kommt erst gegen Ende der Ferien. Und an anderer Stelle können uns die Schüler gegen Geld kaum helfen“, sagt Modehaus-Leiterin Corina Weßollek. Aus rein ökonomischen Gründen nimmt auch die Milchbar in Bischofswerda keine Schüler. „Wir sind zu Zweit und eingespielt. Bei uns fällt keine Arbeit an, für die wir jemanden zusätzlich entlohnen könnten. Das ist leider so“, sagt Inhaberin Ronny Marschner. 2005 hatten junge Männer mit Führerschein die besten Chancen auf Ferienarbeit. (csf, SZ/ass,ir)Auf ein Wort