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Wer ist schuld am Meißner Müllparkplatz?

Er ist ein beliebter Treffpunkt unter Jugendlichen, der Parkplatz vor der Meißner McDonalds-Filiale. Doch Burger und Pommes werden meist nicht drin verspeist, sondern draußen im Auto. Dort gibt es zwar Papierkörbe für den anfallenden Verpackungsmüll.

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Von R. Schramm und S. Rahrisch

Er ist ein beliebter Treffpunkt unter Jugendlichen, der Parkplatz vor der Meißner McDonalds-Filiale. Doch Burger und Pommes werden meist nicht drin verspeist, sondern draußen im Auto. Dort gibt es zwar Papierkörbe für den anfallenden Verpackungsmüll. Das scheint vielen Gästen aber noch nicht aufgefallen zu sein. Besonders an Wochenenden gleicht der Parkplatz einem Schlachtfeld. Tüten und Schachteln sind dann über das gesamte Areal verstreut. Und nicht nur dort: Wind trägt das Papier meterweit auf die angrenzende Fabrikstraße.

Das Chaos beseitigen dürfen schließlich die Mitarbeiter des Schnellrestaurants. Auch das Ordnungsamt stand bereits auf der Matte. „Wenn der Müll auf die Straße fliegt, müssen die Reinigungskräfte der Stadt anrücken“, sagt Rathaussprecherin Inga Skambraks. Die Höhe der Kosten sind unbekannt. Da es sich um einen privaten Parkplatz handelt, könne die Stadt dem Pächter – der Willy Dany Gesellschaft – auch nichts vorschreiben. „Das wollen wir auch nicht“, sagt Inga Skambraks. Im Gegenteil: Rathaus und Restaurantbetreiber arbeiten eng miteinander zusammen, um gegen die Schmutzfinken vorzugehen. Gefruchtet hat das bisher nicht. Deshalb sei man dringend auf die Hinweise von Augenzeugen angewiesen, die vielleicht sogar ein Nummernschild der Umweltsünder parat haben.

Die Junge Szene machte sich selbst auf die Socken, um herauszufinden, wer für den Müll verantwortlich ist. Und tatsächlich: Während wir uns am vergangenen Wochenende auf die Lauer legten, galt bei vier Jugendlichen nur eine Devise: Fensterscheibe runter, Papier raus und nichts wie weg. Bevor sie davonfuhren, sprachen wir sie auf das Problem an. Antworten wollten sie uns allerdings nicht. Die zwei jungen Männer und die zwei Frauen dampften mit zwei Autos davon – beide trugen eine Kennung des Landkreises Meißen.

Mitarbeiter müssen Putzen

Die Schichtleiter bei McDonalds haben zwar die Aufgabe, sowohl den Innen- als auch Außenbereich ständig sauber zu halten. Rollt ein Pulk an und lässt Tüten und Kartons fallen, sei es aber nicht immer möglich, alles zu entfernen, bis der erste Windstoß kommt, sagt die Sprecherin der Willy Dany Betreibergesellschaft. An sie sei das Problem bisher nicht herangetragen wurden. Einer engen Zusammenarbeit mit der Meißner Stadtverwaltung sei sie aber keinesfalls abgeneigt, heißt es aus Dresden.