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Wer schiebt eigentlich an Bushaltestellen Schnee?

Gestern am SZ-Lesertelefon

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Von Ingolf Reinsch

Der Schnee am Straßenrand machte es in den vergangenen Wochen mancherorts auch Busreisenden schwer: Dort, wo es an Haltestellen große Schneemassen gab, hatten es Fahrgäste mitunter schwer, in den Bus einzusteigen. So geschehen in Goldbach: Nachdem sie gesehen hatte, wie zwei ältere Frauen nur mit Mühe in den Bus kamen, habe sie selbst die Haltestelle frei geschoben, sagt Regina Sengeboden. Die Goldbacherin bewegt dabei vor allem eine Frage: Wer schiebt den Straßenrand, so dass man ein- und aussteigen kann, ohne im Schnee zu versinken? In einem vergangenen Winter habe sie selbst an der Dresdener Straße in Bischofswerda nur mit Hilfe des Fahrers einsteigen können.

Bischofswerdas Bauhof hat zwei Winterdienst-Teams, die mit Schaufel und Schippe unterwegs sind, um schmale Wege und Treppen, aber auch Bushaltestellen zu beräumen. „Allerdings haben wir über 50 Bushaltestelle in der Stadt und den Ortsteilen. Da kann es zu Problemen kommen, wenn es den ganzen Tag schneit und der Winterdienst mehrfach die Straßen frei schieben muss“, sagt Günther Neidel, Sachgebietsleiter im Ordnungsamt. „Behinderungen gibt es“, räumt er ein.

Unseren gestrigen Artikel „Schlechte Sicht an der B6: Runter vom Gas“ nahm Edelgard Sachs aus Bischofswerda zum Anlass, bei der SZ anzurufen. „Wenn das Haus, das Autofahrern und Fußgängern die Sicht nimmt, unter Denkmalschutz steht, warum lässt man es dann verfallen?“ Am Eckhaus an der Kreuzung Kamenzer Straße/Lutherparkstrasse könnte sich bald etwas tun. Die Wohnungswirtschaft und Bau GmbH (WuB) steht in Kaufverhandlungen mit einem auf sozialem Gebiet tätigen Verein. Er rechne damit, dass der Vertrag in den nächsten Monaten unterzeichnet werde, sagte WuB-Geschäftsführer Andreas Wender. Seit 2006 ist der städtische Vermieter bemüht, das Haus zu verkaufen. Als Teil der Denkmal geschützten Innenstadt unterliegt auch dieses Gebäude einem besonderen Schutz.

Ursula Jäger aus Steinigtwolmsdorf sagt im Namen weiterer Bewohner des Birkgutes Michael Klinger ein herzliches Dankeschön. Mit seinem Quad schiebt er den Schnee auf einem von Anwohnern und Spaziergängern gern begangenen Weg nach Weifa und auf einigen Seitenwegen im Birkgut. „An manchen Tagen ist er sogar zweimal gefahren“, sagt Ursula Jäger. „Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die ihre Freizeit für die Allgemeinheit opfern.“

Gerhard Rodig aus Schmölln verfolgt mit Interesse die Pläne der Gemeinde Demitz-Thumitz, das Erbe der Steinindustrie aufzubereiten und touristisch zu vermarkten. „Wir sollten die Kräfte bündeln“, sagt der langjährige Ortschronist, der selbst zur Geschichte des Steinabbaus am Klosterberg forschte. Ergebnisse seiner Arbeit möchte er der Demitzer Bürgermeisterin Gisela Pallas zukommen lassen.