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Wer will den beiden Männern schaden?

Der CDU-LandtagsabgeordnetePeter Schowtka schreibt:

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Die Akribie, mit der die Görlitzer Staatsanwaltschaft in fast allen sächsischen Medien die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens gegen Landrat Bernd Lange und Bürgermeister Hans-Dietmar Dohrmann verkündete, hat für mich etwas Beängstigendes.

Wird doch auf der Grundlage der unbewiesenen Anzeige einer Einzelperson der ungeheuerliche Verdacht des Subventionsbetruges erhoben, ohne dass bisher etwas bewiesen worden wäre. Obwohl im deutschen Rechtsstaat bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung rechtsgültig ist, kann man schon jetzt davon ausgehen, dass das Ansehen des sachsenweit bekannten und erfolgreichen Kommunalpolitikers Bernd Lange beschädigt worden ist. Wer ist daran interessiert und verspricht sich davon einen Nutzen, sieben Monate vor der nächsten Landratswahl?

Im Unterschied zum MDR und der Dresdener Boulevardpresse hat die Sächsische Zeitung ihrer diesbezüglichen Meldung am 24. Oktober auch die Erklärung des Görlitzer Staatsanwalts Sebastian Matthieu beigefügt, wonach es „nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Unregelmäßigkeiten bei der Förderung“ gäbe. Das nenne ich seriöse Berichterstattung und journalistische Redlichkeit!

Wenn es aber keine greifbaren Beweise gegen Lange und Dohrmann gibt, warum erfasste dann die Görlitzer Staatsanwaltschaft eine solche Mitteilungswut, die vorerst zwei Männer und ihre Familien in ihrer Würde schmerzlich verletzt hat?